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Landeshauptstadt: Für die Patienten bleibt alles, wie es ist

Oberlinklinik ab 1. Januar 2007 GmbH: 240 Mitarbeiter in neue Gesellschaft überführt, Arbeitsverträge bleiben

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Babelsberg – Als eigenständige Gesellschaft übernimmt die Oberlinklinik im Frühjahr kommenden Jahres ihren 20 Millionen Euro teuren Neubau. Bereits zum 1. Januar wird die Oberlinklinik im Verein Oberlinhaus eine GmbH, bleibt aber 100-prozentige Tochter des Vereins – ebenso wie die bisher ausgegründeten Bereiche Berufsbildungswerk, Diakonie-Station, Werkstätten, Reha-Zentrum sowie Wirtschafts- und Küchendienste. Die Klinik sei somit die fünfte und vorerst letzte Ausgründung des Oberlinvereins, erklärte gestern der Interims-Vorstandsvorsitzende Peter Fenner vor der Presse. Oberlinschule und die so genannten „Lebenswelten“ verblieben im Verein.

Mit der GmbH-Gründung habe man zum einen eine bessere „Risiko-Begrenzung“, so Fenner. Zum anderen könne das Unternehmen eigenständig wirtschaften. Während bislang die Klinik ihren Gewinn an den Oberlinverein abführen musste, könne der erwirtschaftete Überschuss ab dem kommenden Jahr refinanziert werden, wie der Kaufmännische Vorstand des Vereins Oberlinhaus, Andreas Koch, argumentierte. Mit Jahresbeginn gebe es aber auch gleich zwei Herausforderungen, so Dr. Michael Hücker, derzeit kommissarischer Klinikleiter und künftiger Geschäftsführer der GmbH.: Die Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie die Gesundheitsreform-bedingte Budgetkürzung um 500 000 Euro. Das müsse „irgendwie ausgebügelt“ werden, so der Klinikleiter. Erschwerend käme hinzu, dass bei der Leistungsabrechnung immer noch in Ost und West unterschieden werde. So koste eine Hüft-Operation bei Oberlins 6500 Euro, in Berlin dagegen 7300 Euro. „Und wir machen es nicht für 800 Euro schlechter“, so der Klinikleiter.

Für die Patienten ändere sich nach Gesellschaftsgründung nichts, sagte Hücker. Die derzeit 240 Klinik-Mitarbeiter würden in die Gesellschaft überführt. An den bestehenden Arbeitsverträgen werde nicht gerührt, betonte Koch. In einer Mitarbeiterversammlung und auch in der Mitarbeiterzeitung habe man über die neue Gesellschaftsform informiert, so Koch. Er habe den Eindruck gewonnen, dass die Klinikmitarbeiter „den Schritt in die Neuzeit“ mitgingen. Bei Neueinstellungen würden die alten Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) der evangelischen Kirche nicht mehr gelten, informierte er weiter. An deren Stelle sei – wie bereits berichtet – eine jetzt eingeführte „Arbeitsordnung“ getreten, so der Kaufmännische Vorstand. Die neue Ordnung orientiere sich an der geleisteten Arbeit und nicht wie vorher an Ausbildungs- und Familienstand, erläuterte Koch. N. Klusemann

N. Klusemann

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