Sport: Für Härtetests nach Übersee
Potsdams Schwimmer wollen mehr Konkurrenz
Stand:
„Die Weltelite tummelt sich Übersee“, weiß Jörg Hoffmann. Daher gibt es für den Ex-Weltmeister und Trainer des Potsdamer Schwimmvereins nur eine Richtung: „Da müssen wir hin, wenn wir uns mit der großen Konkurrenz messen wollen.“ Der 43-Jährige möchte in der kommenden Saison so oft wie möglich mit seinen Athleten zu den Grand Prix-Rennen in die USA fliegen. Dass das nicht einfach wird, weiß auch Hoffmann. „Doch wenn wir uns dem nicht stellen, können wir das Problem der derzeitigen Erfolglosigkeit auf internationaler Ebene nicht ausräumen“.
National ist der Potsdamer Schwimmverein sehr gut aufgestellt. Mehrere deutsche Meistertitel gehen auf das Konto der Potsdamer, bei denen unter Hoffmanns Fittichen auch die beiden Topschwimmer Felix Wolf und Yannick Lebherz trainieren. An die internationale Spitze kommen sie dennoch nicht heran. Dieser Fakt wurde besonders nach den Schwimm-Weltmeisterschaften in Barcelona Anfang des Monats vom deutschen Schwimmverband und den Medien stark kritisiert. Auch Bundestrainer Henning Lambertz verwies auf eine höhere Trainingsintensivität, die es in Zukunft in den Heimvereinen der Topschwimmer geben müsse.
Die Meinung teilt Hoffmann als hauptverantwortlicher Trainer der Potsdamer nicht ganz. „Vom Trainingsumfang können wir uns in Potsdam mit den internationalen Maßstäben messen“, so der ehemalige Weltmeister über 400 und 1500 Meter Freistil. Es fehle jedoch an der Wettkampfhärte. Diese gelte es mit der Teilnahme an den Wettkämpfen in den Vereinigten Staaten, die mit vielen internationalen Topathleten besetzt sind, weiter zu schulen – Lebherz und Wolf haben bereits erste Erfahrungen in US-Schwimmbecken gemacht.
Daher ist Wolf sicher: „Auch wenn die jüngsten Zahlen und Ergebnisse für sich sprechen und Deutschland nicht mehr zur Weltspitze gehört, bin ich allerdings davon überzeugt, dass wir in den nächsten Jahren wieder vorne reinschwimmen können.“ „Eine Durststrecke gibt es in jeder Sportart“, fügt Hoffmann hinzu.
Ihre weitere Unterstützung für die Wettkampfreisen nach Übersee hat am Dienstagmittag die Mittelbrandenburgische Sparkasse unterzeichnet. Der bisherige Hauptsponsor des PSV verlängerte seinen Sponsoringvertrag um ein weiteres Jahr und ermöglicht dem Verein damit erst die USA-Pläne. „Das Geld wird jedoch nicht nur in den Leistungssport fließen“, erklärte der Vereinsvorsitzende Michael Prenz im Zuge der Vertragsunterzeichnung. „Der gesamte Verein wird von der Kooperation profitieren. Auch die Trainingslager der Nachwuchsschwimmer können davon finanziert werden.“Luisa Müller
Luisa Müller
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: