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Landeshauptstadt: Für jedes Kind einen Kita-Platz

150 Suchende in Nord und West, 200 freie Plätze in der Platte / Stadt: „Das rüttelt sich hin“

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Jedes Kind, das einen Kindergartenplatz wolle, bekomme auch einen, sagt die zuständige Beigeordnete Elona Müller (parteilos). Allerdings, schränkt sie ein, nicht immer in der Wunsch-Kita.

Die Beigeordnete reagierte damit auf die Anfrage von besorgten Eltern, die sich für das Kita-Jahr 2008/2009 ab kommenden September auf Anraten der Kita-Träger auf mehrere Wartelisten hatten setzen lassen, um ihre Chancen auf einen der begehrten Plätze zu erhöhen, bisher aber nur Absagen erhielten. Besonderes Gerangel gibt es dabei immer in den Sozialräumen 1 und 2 - also in der Innenstadt, den nördlichen Vorstädten und Potsdam-West. Aktuell fehlten in Nord und West rund 150 Kita-Plätze, erklärte Jugendamtsleiter Norbert Schweers auf PNN-Nachfrage. Überkapazitäten gebe es hingegen in den Sozialräumen 5 und 6. In Waldstadt, Schlaatz und Stern seien noch 200 offene Plätze vorhanden. Das heiße aber nun nicht, dass alle unversorgten Kinder in den Neubaugebieten untergebracht würden, so Schweers

„Bis jetzt hat sich das am Ende alles wieder hingerüttelt“, so Schweers. Sein Amt bleibe dabei aber nicht untätig. Vielmehr schaue man sich jetzt noch einmal genau die Wartelisten der Träger und auch die Betriebserlaubnisse der Einrichtungen an, um entsprechende Anpassungen vorzunehmen.

Die Kita-Listen, die fast immer Namen von hundert und mehr Anwärtern aufführen, verunsicherten die Platzsuchenden eher als dass sie beruhigten, sagte Müller. Und vermittelten darüber hinaus den Eindruck, dass die Stadt keine Bedarfsplanung mache. Anhand der Geburtszahlen erstelle die Stadt sehr wohl eine Planung, so die Beigeordnete. Als Beispiel für die gute Vorausschau der Verwaltung nannte sie das Vorjahr. Nach Abschluss der Vergabeverfahren seien noch 19 Kinder unversorgt geblieben und das bei einem Angebot von insgesamt 11100 Kita-Plätzen in 89 Einrichtungen. „Das nenne ich eine Punktlandung“, so Müller.

Auch die verbliebenen 19 Kinder habe man durch Nachrücken und Kapazitätserweiterungen untergebracht. Ähnlich werde man in diesem Jahr auch verfahren. In das kommende Kita-Jahr starte die Stadt mit 400 neu geschaffenen Plätzen in Kindertagesstätten. Die Betreuungsquote im Krippenbereich steigere man von bisher 43 auf knapp 46 Prozent und das, obwohl die Kinderzahl in dieser Altersgruppe wachse, erklärte die Beigeordnete.

Damit es aber in Zukunft bei der Vergabe der Kita-Plätze nicht mehr zu vermeintlichen Engpässen käme und der Eindruck von verwalterischer Fehlplanung entstehe, wolle man ab dem kommenden Jahr das Anmeldeverfahren straffen. Dazu lege die Verwaltung einen Stichtag fest, an dem alle freien Träger von Kindertagesstätten ihre Platzzusagen rausgeschickt haben müssen. Damit verschaffe man sich einen schnelleren Überblick über die Zahl der Kinder, die tatsächlich noch unversorgt seien, sagte Müller.

Am Anmeldeverfahren teilnehmen könnten nach der Neuregelung auch Familien, die erst planen nach Potsdam zu ziehen. Bisher war ausgeschlossen, wer noch nicht in der Landeshauptstadt gemeldet war.

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