Landeshauptstadt: Für Körper und Psyche
Baufirma spendet Oberlinhaus einen Stehrollstuhl
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Baufirma spendet Oberlinhaus einen Stehrollstuhl Babelsberg - Lange kann sich Danny Meinhard noch nicht auf seinem neuen Rollstuhl halten. Dem querschnittsgelähmten Bewohner des Reinhold-Kleinau-Hauses im Oberlinhaus ist die Anstrengung ins Gesicht geschrieben: Meinhard sitzt nicht, er steht. „Das Blut schießt ihm blitzschnell vom Kopf in die Beine, die Atmung bereitet Probleme, das Herz beginnt zu rasen“, zählt Physiotherapeutin Anett Sachs fachkundig die Folgen der für ihren Patienten ungewohnten aufrechten Haltung im Stehrollstuhl auf. Sie hätten bis zur offiziellen Vorführung gestern auch erst eine Woche zum „Trainieren“ gehabt, da seien solche Erscheinungen normal. Danny Meinhard ist einer von sieben Patienten in der Einrichtung für Körper- und Mehrfachbehinderte Menschen, die den 7500 Euro teuren, auf Knopfdruck ausfahrbaren Rollstuhl zukünftig nutzen werden. Finanziert wurde der Erwerb durch Spendengelder, die beim diesjährigen Sommerfest der Babelsberger Hausbau Gesellschaft Kirsch & Drechsler gesammelt wurden. Sie selbst seien dabei nur eine Art „Katalysator“ gewesen, beeilt sich Wolfhard Kirsch zu sagen. Völlig uneigennützig war das Ganze aber dann wohl doch nicht, denn „die Freude, die wir geben, kommt ins eigene Herz zurück“. Im vergangenen Jahr hatte die finanzielle Unterstützung des Oberlinhauses seitens der Baufirma begonnen, als Kirsch und Drechsler sich an der Spende des Rotary-Clubs „Alter Markt“ beteiligt und ein Pflegebett beigesteuert hatten. Er sei beeindruckt gewesen von der Freude, die dieses Geschenk ausgelöst habe, so Kirsch, und über das „Ministück Freiheit“, das man den Patienten damit wenigstens schenken könne. Auch Pastor Friedrich-Wilhelm Pape machte gestern deutlich, dass es um mehr als nur den materiellen Wert des neuen Gerätes gehe, „der ideelle Wert ist genau so wichtig“. Den Patienten solle ein selbstbestimmtes Leben und ein – im übertragenen Sinne – „aufrechter Gang“ ermöglicht werden. Solch ein Therapiegerät sei daher nicht nur aus medizinischer Sicht wichtig, sondern auch besonders für die Psyche. Mit dazu beitragen konnte auch die Renovierung von Danny Meinhards Zimmer vor zwei Monaten, die von Michael Drechslers Frau übernommen worden war. „Guck mal, Heike, jetzt werd“ ich erwachsen“ waren die an Leiterin Heike Judacz gerichteten Worte des 29-Jährigen beim Anblick seines neu gestalteten Raumes. kas
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