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Landeshauptstadt: Für mehr Wohneigentum

Symposium: Stadt will vor allem Familien fördern

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Innenstadt – Potsdam will mehr tun, um die Bildung von Wohneigentum für Familien mit Kindern zu fördern. Das kündigte Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz gestern auf einem kleinen Symposium im Ausstellungsfenster der Fachhochschule in der Friedrich-Ebert-Straße an. Vertreten waren vor allem die Kommunen der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ .

„Vorzeigeprojekt“ für die Wohneigentumsbildung in Potsdam sei die Bauherrengemeinschaft mit 17 Einheiten am Babelsberger Theodor-Hoppe-Weg. Nach diesem Muster werde in Kürze mit dem Bau weiterer Eigenheime auf dem Gelände der alten Brauerei in Alt Nowawes begonnen, so die Beigeordnete. Jürgen Schweinberger, Abteilungsleiter im brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung, gab bekannt, dass ab dem nächsten Jahr die Eigenheimförderung „auf Zuschüsse umgestellt“ werde. Beträge nannte er nicht, erwähnte jedoch, dass es einen „Innenstadtbonus“ und einen „Bonus für Bestandsgebäude“ geben werde.

Darüber hinaus sei laut Schweinberger eine Förderung des Mietwohnungsbaus vorgesehen. Das Land wolle Zuschüsse an die Banken geben, damit Bauherren in den Genuss „abgesenkter Darlehen“ gelangen. Der Abteilungsleiter nannte eine Summe von fünf- bis sechstausend Euro pro Wohnung.

Neben dem Mangel an familiengerechten Wohnungen mit nachfragegerechten Mieten zeigte von Kuick-Frenz Defizite bei altengerechten und barrierefreien Wohnungen und bei alternativen Wohnformen auf. Ferner sei es punktuell notwendig, die Infrastruktur zu verbessern und mehr in die Kinder- und Jugendarbeit zu investieren. Als positives Beispiel der Förderung nannte die Beigeordnete die im Bau befindliche Aktionsfläche für Jugendliche auf dem Bassinplatz, die zu einer Verbesserung in der Innenstadt beitragen werde. Schweinberger erwähnte in diesem Zusammenhang, dass sich die Kommunen zu schnell von Immobilien, die für die Kinder- und Jugendarbeit geeignet wären, getrennt hätten. Das Land wolle diesen Bereich weiter fördern, aber vielfach koste es einfach zu viel, die Gebäude hierfür anzukaufen.

Nach dem Auslaufen der Städtebauförderung für die Sanierung des Holländischen Viertels und des Gebietes der zweiten barocken Stadterweiterung im Jahre 2005 setzt Potsdam verstärkt auf die Finanzierung durch die Anlieger. Letztere sollen bei der Erhebung von Ausgleichsbeiträgen vorzeitig zur Kasse gebeten werden. „In Babelsberg haben wir damit bereits gute Erfahrungen gemacht“, so von Kuick-Frenz. Die Förderung der privaten Instandhaltung sei zunehmend schwieriger geworden. Es bleibe fast nur noch die indirekte Förderung über Steuerabschreibungen. Günter Schenke

Günter Schenke

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