Landeshauptstadt: Für Mensch und Natur
NaturSchutzFonds beging zehnjähriges Bestehen
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NaturSchutzFonds beging zehnjähriges Bestehen Wenn Potsdam nach wie vor als storchenreichste Großstadt Deutschlands gilt und reich an Erdkröten und anderen seltenen Amphibien ist, hat daran auch der NaturSchutzFonds Brandenburg Anteil. Er gab Geld für die Reparatur maroder Schornsteine, die Meister Adebar als Horstunterlage dienen, und richtete am Werderschen Weg einen Krötentunnel ein. Gestern feierte die Stiftung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte ihr zehnjähriges Bestehen. Dazu waren neben Finanzminister Rainer Speer, dem früheren Stiftungsratsvorsitzenden, unter anderem zahlreiche „Ranger“ der Naturwacht gekommen, der wohl bekanntesten Einrichtung des NaturSchutzFonds. Die Männer und Frauen in der grün-grauen Uniform sichern in den 13 brandenburgischen Großschutzgebieten, die 30 Prozent der Landesfläche einnehmen, den Arten- und Biotopschutz und gehen bei ihren Kontrollen konsequent gegen Umweltsünder vor. Sie haben aber auch eine hohe Bedeutung für den Naturtourismus, verdeutlichte Prof. Harald Freude, Chef des Landesumweltamtes, zu Beginn der Festveranstaltung. Mehr als ein Drittel ihrer täglichen Dienstzeit verwenden sie auf Führungen und Veranstaltungen zur Umweltbildung. Durch diese Angebote hat die Zahl der Naturtouristen, vor allem Berliner, erfreulich zugenommen. Prof. Freude wertete dies als wirtschaftliche Chance für die ländlichen Regionen Brandenburgs, die am Rückgang der Agrarproduktion und der Abwanderung vor allem der jüngeren Bevölkerung leiden. Allerdings wird auch die Naturwacht angesichts der leeren Landeskassen weiter gestutzt. Betreute jeder der gut 120 Mitarbeiter vor acht Jahren noch jeweils 1000 Hektar Fläche, sind es jetzt schon 9000 Hektar. Da das Personal auf 98 Ranger reduziert werden soll, wird diese Belastung noch anwachsen, erklärte der Geschäftsführer des NaturSchutzFonds, Bernhard Schmidt-Ruhe. Zuvor hatte bereits der eigens aus Brüssel gekommene Peter Wehrheim aus der EU-Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung für den Zeitraum 2007 - 2013 eine weitere Kürzung der Fördermittel angekündigt, deren erfolgreiche Verwendung zudem noch strenger kontrolliert werden soll. Die Naturschützer ließen sich durch diese negativen Nachrichten den Jubiläumstag nicht verderben. Seit ihrem Gründungsjahr hat die Stiftung nicht weniger als 300 Projekte mit 14,8 Millionen Euro gefördert. Dazu gehören Schutzmaßnahmen für seltene Tiere und Pflanzen, die Renaturierung von Wasserläufen und die Rekultivierung ehemaliger Tagebauflächen. In den letzten Jahren kauft die Stiftung verstärkt Flächen auf, so im hochrangigen Naturschutzgebiet „Flusslandschaft Elbe“, wo die Auenwälder und -wiesen erhalten werden sollen. Inzwischen gehören ihr vornehmlich im Süden und im Norden des Landes bereits 2000 Hektar. Seit dem Vorjahr ist eine Flächenagentur – Flächenpool Tochter des NaturSchutzFonds. Sie bietet Investoren, die für die Versiegelung der Landschaft zu Ausgleichsmaßnahmen verpflichtet sind beziehungsweise Ersatzzahlungen leisten müssen , geeignete Areale dafür an. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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