Landeshauptstadt: Für romantische Ja-Sager
Nun möglich: Heiraten auf Schloss Kartzow / Erste Trauung Ende September
Stand:
Kartzow - Weiße Gladiolen im Silberkelch, 24 mit cremefarbenen Bezügen veredelte Stühle, eine Schale für die Ringe Das Innendesign verdeutlicht, Ina Sonntag hat es geschafft: Gestern konnte sie im neuen Standesamtszimmer ihres Schlosses gemeinsam mit der Sozialbeigeordneten Elona Müller die „Vereinbarung zur Vornahme von Eheschließungen und zur Mitwirkung bei der Begründung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften im Schloss Kartzow“ unterzeichnen. Lange musste die aus Brieselang stammende Schlossherrin bei der Stadt Potsdam werben, ehe diese ihr das Ja-Wort gab für den fünften Ort standesamtlicher Trauungen in Potsdam. Zum Stadthaus, dem Krongut Bornstedt, dem Belvedere auf dem Pfingstberg und der Alten Neuendorfer Kirche gesellt sich nun das romantisch-dörfliche Schloss Kartzow – „eine Besonderheit“, sagte Elona Müller. Von 1912 bis 1914 wurde es nach Plänen des Architekten Eugen Schmohl im neobarocken Stil erbaut. Schmohl ist kein Unbekannter, er errichtete mit dem Borsig-Turm das erste Berliner Hochhaus.
Den Zuschlag erhielt das lange Zeit als Sanatorium für nierenkranke Kinder dienende Haus im Zuge eines Interessenbekundungsverfahrens. Um dem schönsten Moment im Leben Raum zu geben, hatte das Standesamt „hohe Ansprüche an die Würde“, erklärte Elona Müller. Das dieser neue Ort in den neuen Ortsteilen gefunden wurde, sei „ein schönes Signal“.
Die erste Trauung auf Schloss Kartzow ist bereits für Ende dieses Monats vorgesehen. Möglich, aber nicht Bedingung, ist die Buchung eines kompletten Hochzeitstages bei Ina Sonntag – vom Sektempfang über die Kaffeetafel bis zum Mehrgänge-Menü aus regionaler wie exklusiver Küche. Allerdings – „wir sind bis Oktober ausgebucht“, verrät die Schlossherrin. Das Zeug zum neuen Mekka der Ja-Sager hat das Kartzower Schloss auch aufgrund seines sieben Hektar großen Parkes, in dem das erste Kartzower Ehepaar nach der standesamtlichen noch eine freie Trauung durch eine evangelische Theologin plant.
Von den Trauungen in ihrem Schloss profitieren die Hoteliers in der gesamten Region: 3800 Hochzeitsgäste habe sie im vergangenen Jahr in ihrem Schloss bewirtet – freilich noch ohne Trauung im eigenen Haus. Sie selbst kann bis dato nur vier Appartements mit 15 Betten in Nebengebäuden anbieten. Doch das wird sich ändern: Ab Herbst 2009 soll die Sanierung der zweiten Schlossetage beginnen. Ab Frühjahr 2010 werden dann 17 Zimmer und Suiten im Schloss selbst zur Verfügung stehen. Guido Berg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: