Landeshauptstadt: Für und Wider zur Netzverknüpfung
CDU befürwortet Verbleib im Bundesverkehrswegeplan / Bündnisgrüne selbst gegen Havelbrücke
Stand:
CDU befürwortet Verbleib im Bundesverkehrswegeplan / Bündnisgrüne selbst gegen Havelbrücke Vor der heutigen Tagung des Bundestags-Verkehrsausschusses zum Bundesverkehrswegeplan herrscht in Potsdam ein differenziertes Meinungsbild zur geplanten Ortsumgehung. CDU-Fraktionschef Götz-Thorsten Friederich sprach sich gestern gegen eine Herausnahme des Projektes aus dem „Vordringlichen Bedarf“ aus. Ein solcher Schritt „brächte für die Region erhebliche Nachteile mit sich, da damit die Lösung der bestehenden Probleme auf Jahre hinaus aufgeschoben wäre“, so Friederich in einer Erklärung. Im „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplan-Entwurfs finden sich neben der Verknüpfung der Bundesstraßen B 1 und B 2 durch einen weiteren Havelübergang im Bereich Templiner See auch die Abschnitte von der B 1 über Wildpark und Werder zur Autobahn A 10 sowie von der B 2 durch die Ravensberge zur Wetzlarer Straße im Süden Potsdams. Das entsprechende Raumordnungsverfahren war 1998 nach massiven Protesten von Anwohnern und Umweltschützern zunächst ausgesetzt worden. Friederich betonte, entscheidend sei, dass es Potsdam und der Landkreis Potsdam-Mittelmark in der Hand hätten, selbst ein Konzept zu entwerfen, das die verkehrlichen Belange berücksichtige und zugleich städtebaulichen und landschaftlichen Gegebenheiten Rechnung trage. Wer sich von vornherein als „Totalverweigerer“ ausgebe, „vergibt letztlich alle Chancen, um in absehbarer Zeit eine für alle verträgliche Lösung zu finden“. SPD-Fraktionschef Andreas Mühlberg betonte, die Netzverknüpfung müsse im Bundesverkehrswegeplan verbleiben, allerdings müsse der Schwerpunkt auf den Bau des Havelübergangs gelegt werden. „Über das andere muss dann noch geredet werden.“ Peter Schüler (Bündnis 90/Grüne) sprach sich gegen die Netzverknüpfung aus, selbst gegen diese Minimalvariante. Wenn nur die Brücke zwischen B 1 und B 2 gebaut werden würde, hätte dies kaum Entlastungsfunktion, zugleich aber käme es zu einer Überlastung der Verkehrswege Richtung Norden, zum Beispiel im Bereich Neues Palais. Anita Tack (PDS) hatte sich bereits im Vorfeld der Beratung gegen den Verbleib der Netzverknüpfung im „Vordringlichen Bedarf“ ausgesprochen. Zunächst müsse ein integriertes Verkehrskonzept für Potsdam und den Landkreis erarbeitet werden. ERB
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: