Landeshauptstadt: Fusion für Altenpflege
Hoffbauer und Klinikum gründen Gesellschaft
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Potsdam-West - Das Seniorenheim in der Geschwister-Scholl-Straße bekommt einen neuen Träger. Der Hauptausschuss stimmte am Mittwochabend der Gründung einer Betreibergesellschaft zu, in der die evangelische Hoffbauerstiftung 51 Prozent der Anteile hält. Das kommunale Bergmann-Klinikum, das die Einrichtung bislang allein trägt, wird Juniorpartner in der neuen Gesellschaft, in die auch die Hoffbauer-Seniorenresidenz „Hertha von Zedlitz“ auf Hermannswerder integriert werden soll.
Grund für die Kooperation ist laut Klinikumschef Steffen Grebner die schlechte wirtschaftliche Lage des Seniorenheims in Potsdam-West. Mit 41 stationären Pflegeplätzen und 20 für betreutes Wohnen sei es die kleinste Einrichtung ihrer Art im Land Brandenburg. Die Eigenkapitalquote sei stetig gesunken, in den vergangenen Jahren habe das Heim Verluste in Höhe von einer Dreiviertelmillion Euro gemacht. Allein in diesem Jahr liege man bereits mit 22 000 Euro im Minus, so Grebner. In der neuen Gesellschaft solle der größere und „erfahrenere Partner“ Hoffbauer auch die Majorität haben.
Von der Fusion verspreche man sich unter anderem Synergien durch eine verbesserte Personalsteuerung und eine gemeinsame Belegungsplanung. Hoffbauer-Vorstandschef Frank Hohn versicherte, keiner der 26 Mitarbeiter des Seniorenheims in der Geschwister-Scholl-Straße werde nach der Übernahme schlechter gestellt. „Es ist uns wichtig, dass es Ihnen gut geht, damit es den Patienten gut geht“, sagte er an die Adresse der anwesenden Betriebsratsvertreterin.
Torsten Schulz von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mahnte, etwaige Befürchtungen der Angestellten müssten ausgeräumt werden. Gleichwohl erkenne die Gewerkschaft die wirtschaftlichen Beweggründe für die Fusion mit Hoffbauer an. Auf Antrag der Linken wurde ein Passus beschlossen, wonach den Mitarbeitern ihre bisherigen Konditionen garantiert werden. pee
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