Sport: Fußball- Studien in Brasilien Georg Froese fliegt heute nach Rio de Janeiro
Heute geht es nach Brasilien. Georg Froese fliegt nach Rio de Janeiro, und Fußball-Verbandsligist SV Falkensee/Finkenkrug muss acht Tage auf seinen Mannschaftskapitän verzichten.
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Heute geht es nach Brasilien. Georg Froese fliegt nach Rio de Janeiro, und Fußball-Verbandsligist SV Falkensee/Finkenkrug muss acht Tage auf seinen Mannschaftskapitän verzichten. „Das ist mit unserem Trainer so abgesprochen“, versicherte der Kicker, der heute als angehender Psychologe nach Südamerika düst.
Froese, vor zwei Spielzeiten Stürmer des SV Babelsberg 03 und seitdem immer noch in der Potsdamer Innenstadt wohnend, wird in den kommenden Tagen zusammen mit Stefan Raadtds aus Osnabrück brasilianische Erstliga-Klubs und eine Fußballschule besuchen und dort ein besonderes Projekt vorstellen. „Misserfolgsregulation bei angehenden Fußball-Profis“ heißt das Thema, zu dem Psychologie-Student Froese derzeit seine Diplomarbeit und Raadts seine Dissertation schreiben. „Es gibt Mechanismen, wie man Misserfolge verarbeiten kann und wie sich das auf die weitere sportliche Entwicklung auswirkt“, erklärt Froese. „Nachdem wir das für den deutschen Raum untersuchten, streben wir nun auch einen interkulturellen Vergleich an.“ Übers Internet kam der Kontakt mit dem deutschen Chef einer Fußballschule in Rio de Janeiro zustande, der Froese und Raadts einlud. „Wenn man als Fußballer die Chance hat, sein Projekt in Brasilien vorzustellen und sich in dortigen Erstliga-Vereinen umzuschauen, denkt man nicht lange darüber nach“, gesteht der 28-Jährige Potsdamer.
Der sich zugleich der Risiken dieser Tour bewusst ist. „Ich fliege wegen der hohen Kriminalitätsrate dort schon mit gemischten Gefühlen hin, zumal die Fußballschule am Rand einer Favela liegen soll.“ Favelas sind besonders am Rand der großen Städte Brasiliens liegende Armenviertel mit Behausungen vorwiegend aus Kistenbrettern und Blechkanistern. „Ich werde“, versprach Froese, „dort sehr vorsichtig sein.“
Am kommenden Samstag früh um fünf landet der Potsdamer nach 14-stündigem Rückflug wieder in Frankfurt, dann geht es mit dem Zug weiter nach Hause. Froese: „Und anschließend werde ich noch am gleichen Tag wohl mit tüchtigem Jetlag unser letztes Testspiel bei Forst Borgsdorf bestreiten.“ Was macht man nicht alles für Brasilien. Michael Meyer
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