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Sport: „Fußballfans beobachten Polizei“ Babelsberger stellt Aktion nun beim DFB vor

Mancher wird es vielleicht als Provokation ansehen, mancher neugierig nachfragen. Gregor Voehse, Streetworker und Fan-Beauftragter des SV Babelsberg 03, will sich morgen und übermorgen ein T-Shirt mit dem Schriftzug „Fußballfans beobachten Polizei“ überstreifen, wenn er in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt (Main) an einem so genannten „Wirksamkeitsdialog“ und tags darauf ein einem Fanforum teilnimmt.

Mancher wird es vielleicht als Provokation ansehen, mancher neugierig nachfragen. Gregor Voehse, Streetworker und Fan-Beauftragter des SV Babelsberg 03, will sich morgen und übermorgen ein T-Shirt mit dem Schriftzug „Fußballfans beobachten Polizei“ überstreifen, wenn er in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt (Main) an einem so genannten „Wirksamkeitsdialog“ und tags darauf ein einem Fanforum teilnimmt. Mit dem „Wirksamkeitsdialog“ soll über die Bewertung von Fanprojekten beraten werden, das Fanforum dient der Vorbereitung auf einen im Sommer stattfindenden Fankongreß. Und Voehse ist neben dem Hallenser Streetworker Steffen Kluge der einzige Vertreter eines Fanprojekts aus der vierten Liga. „Sicher wird dabei auch das allseits beliebte Thema Gewalt im Osten thematisiert“, glaubt der Sozialarbeiter des Diakonischen Werkes Potsdam. „Jedenfalls werde ich die Tagung nutzen, um die Aktion und unser neues Heft Fußballfans beobachten Polizei wirksam an den Mann und die Frau zu bringen.“

Im vergangenen Jahr entstand in Babelsberg die Idee, bei ausgewählten Auswärtsspielen des Oberligisten SVB 03 die Einsätze der Polizei vor, während und nach den Partien durch Rechtsanwälte observieren zu lassen. Dies stelle „quasi ein gesellschaftliches Korrektiv gegenüber der allgemein verbreiteten Auffassung dar, Gewalt und gewalteskalierende Situationen gehen ausschließlich von den Fans aus. Wir vertreten demgegenüber die These, dass sie per se strukturell mit bedingt sind vom Auftreten und der operativen Handlungsweise der Polizei vor Ort“, heißt es in einem in diesem Monat erschienenen Heft „Fußballfans beobachten Polizei“, das eine Zwischenbilanz der Babelsberger Aktion zieht.

Die Auflage beträgt 20 000 Hefte, „die bundesweit verschickt werden“, sagt Gregor Voehse, der zugleich ankündigt: „Ich werde in Frankfurt das Heft auch DFB-Präsident Theo Zwanziger unter die Nase halten, damit der erste Mann im deutschen Fußball auch weiß, dass es so etwas wie unsere Institution gibt.“ Wobei er davon ausgehe, meint Voehse, dass „Theo Zwanziger die sozialpädagogische Seite wirklich am Herzen liegt“. M. M.

www.fussballfans-beobachten-polizei.de

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