Sport: Fußfeger mitgebracht
Die Potsdamer Judoka Julia Basler will sich in Ungarn für die JEM oder JWM qualifizieren
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Die Potsdamer Judoka Julia Basler will sich in Ungarn für die JEM oder JWM qualifizieren „Ich bekomme immer eins auf die Ohren“, sagte Julia Basler gestern im Trainingslager in Braunschweig. Dort bereitete sie sich auf das internationale Turnier in Ungarn vor, dass am Wochenende in Paks stattfinden wird. Während die Trainingsverletzung am rechten Ohr gerade abgeheilt war, schmerzt jetzt das linke. „Ich hab immer dicke Ringer-Ohren. Das bleibt bei mir irgendwie nicht aus“, sagt die Judoka, die für den UJCK in der 1. Bundesliga antritt. Die 19-Jährige nimmt die Schmerzen in Kauf, denn im ungarischen Paks will sie sich am Sonntag für die JWM beziehungsweise JEM im Herbst dieses Jahres qualifizieren. Dafür hat sich die diesjährige Deutsche Einzelmeisterschaftssiegerin der U20-Frauen mit der U20-Bundesauswahl Mitte Juni für knapp drei Wochen in die Wiege des Kampfsports, nach Japan, begeben. Die erste Station führte nach Tokio: Vormittags wurde trainiert, nachmittags standen die jungen Frauen ihren japanischen Judo-Gegnerinnen auf der Matte gegenüber. „Sie kämpfen einen eigenen Judo-Stil und benutzen viele klassische Würfe. Außerdem sind sie viel schneller auf den Beinen“, erzählt Julia Basler, die sich von den Japanerinnen auch manchen Trick abgeschaut hat. „Natürlich versucht man die Techniken mitzunehmen, die einem selber liegen. Für mich waren ein paar interessante Fußfeger dabei.“ Auch wenn sich das U20-Team auf Englisch durch Tokio schlagen musste, war Julia Basler begeistert. „Eine tolle Stadt, alles riesig und die Menschen sind absolut freundlich.“ Nach zehn Tagen zog die Judoka-Auswahl weiter nach Tokai. In dieser ebenfalls großen Stadt wurde es dann etwas ruhiger. „Wir haben dort mit einer Universitätsmannschaft trainiert und die Zeit genießen können.“ Völlig begeistert kam sie vor einer Woche von ihrem ersten fernöstlichen Aufenthalt zurück in die Heimat, wo es kurz darauf ins Trainingslager nach Braunschweig ging. Heute wird in Potsdam trainiert, am Freitag fliegt sie nach Ungarn, und im Anschluss ans Turnier steht von Montag bis Donnerstag ein weiteres Trainingslager auf dem Programm. Während die Judoka-Kolleginnen des UJCK beim internationalen Turnier in Gdansk (Polen) antreten, bilden für Julia Basler die Internationalen Deutschen U20-Meisterschaften am 7. und 8. August in Berlin eine weitere Qualifikationschance für JWM und JEM. Neben den sportlichen Höchstleistungen, kam bis vor wenigen Wochen schulischer Stress dazu. Basler lernte fürs Abitur und hat es schließlich erfolgreich bestanden. „Nun muss ich mich entscheiden, was ich studieren werde“, sagt die Sportlerin, die sich dafür noch Zeit lassen will, um nichts zu überstürzen. „Die Doppelbelastung ist aber endlich vorbei. Ich komme jetzt auch wieder besser in sportliche Form.“ Schließlich hat sie sich für dieses Jahr zum Ziel gesetzt, sich für die JWM oder JEM zu empfehlen. „Wenn das klappt, entscheidet der Bundestrainer, für welche Meisterschaft ich antreten kann.“
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