Sport: Gala für Deutschlands besten Nachwuchs
Die Deutsche Sporthilfe wird im Oktober erstmals in Potsdam den „Juniorensportler des Jahres“ ehren
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Es war die erste große Gala-Bühne am Beginn ihrer sportlichen Erfolgskarriere: Fecht-Olympiasiegerin Anja Fichtel, Tischrennis-Weltmeister Timo Boll, Schwimmstar Franziska von Almsick oder Biathlon-Königin Magdalena Neuner haben sich seit 1978 eingereiht in die Galerie der besten Juniorsportler des Jahres, jährlich von der Deutschen Sporthilfe geehrt werden. Erstmals in ihrer 36-jährigen Geschichte kommt die Gala nun nach Potsdam. Am 10. Oktober werden im Nikolaisaal die besten Nachwuchsathleten Deutschlands gekürt und geehrt.
„Potsdam hat eine lange und großartige Sporthistorie und bietet sich als Veranstaltungsort einfach an“, sagt Florian Dubbel von der Deutschen Sporthilfe gegenüber den PNN. Und Potsdams Sportbeigeordnete Iris Jana Magdowski betont: „Wir haben die Sporthilfe in ihrem Interesse an Potsdam für diese Veranstaltung nur bekräftigen können.“ Die Dezernentin war im vergangenen Jahr zu Gast bei der Nachwuchssportler-Ehrung in Gelsenkirchen und kenne das Event auch aus ihrer Zeit als kommunale Sportchefin in Stuttgart und meint daher: „Die Entscheidung für einen Austragungsort ist auch immer eine Würdigung der Tradition und des Engagements der jeweiligen Stadt.“ Insofern freue sie sich, dass die Deutsche Sporthilfe die Unterstützung der Stadt Potsdam für den Nachwuchssport auch auf diese Weise anerkennt.
Die Phase der Nominierung der Athleten sowie der Nachwuchsmannschaften ist noch nicht abgeschlossen. Ende August, Anfang September werde laut Dubbel die Jury aus den Vorschlägen der einzelnen Sportfachverbände eine Vorauswahl treffen, eine Top-10-Liste erstellen und die zehn nominierten Sportler sowie Teams benachrichtigen. Traditionell reisen die Athleten zum gegenseitigen Kennenlernen sowie zu einer Stadtbesichtigung einen Tag vor der Auszeichnungs an.
Für Potsdam ist die Nachwuchssportler-Gala ein sport-gesellschaftliches Highlight, bei dem mehrere Hundert Gäste erwartet werden. Die Vorbereitung teilen sich Rathaussprecher Stefan Schulz zufolge Stadt und Nikolaisaal, wobei letzterer nicht Ausrichter, sondern Vermieter ist. Veranstalter und Organisator ist eine zur Deutschen Sporthilfe gehörende Eventfirma.
Mit der Auszeichnung „Juniorsportler des Jahres" unterstützt die Deutsche Sporthilfe jedes Jahr talentierte Nachwuchsathleten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Vereinbarkeit von sportlicher und beruflicher Karriere. Deshalb stiftet der Paket- und Expressdienstleister DPD seit 2004 Ausbildungsprämien für alle Sportler, die es bei der Wahl unter die Top Ten schaffen. „Auch in Potsdam sind wir dabei“, sagt DPD-Sprecher Frank Vergien. Die Prämien – insgesamt waren es in den vergangenen zehn Jahren 560 000 Euro – sollen den Talenten helfen, sportliche und schulische Karriere miteinander zu verbinden. Platz eins der Einzelwertung ist mit 6 000 Euro dotiert, Platz zwei mit 4 500 Euro, Platz drei mit 3 000 Euro; die sieben weiteren Top 10 Juniorsportler erhalten jeweils 1 500 Euro. Die Preise im Behinderten- und Gehörlosensport sind mit je 3 000 Euro dotiert. Die Mitglieder der „Juniorsportler Mannschaft des Jahres“ erhalten jeweils 2 000 Euro. Diese Prämien werden von den Athleten etwa zur Anschaffung eines Laptops, von Büchern und Materialien für den Unterricht oder für Studiengebühren verwendet.
In der Liste der bislang geehrten besten deutschen Nachwuchssportler findet sich auch ein Potsdamer wieder: Rennkanute Ronald Rauhe gewann 1998 die Wahl zum „Juniorsportler des Jahres“. Die Chancen, dass es 16 Jahre später wieder ein Athlet aus Potsdam zumindest in die Top 10 schafft, stehen nicht schlecht: Der Triathlon Potsdam e.V. wird seine frisch gebackene Junioren-Europameisterin Laura Lindemann für eine Nominierung vorschlagen, so Cheftrainer Ron Schmidt.
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