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Sport: Ganz großer Wurf für Sarah Mayer

Potsdamer Speerwerferin wurde U 23-Europameisterin / Diana Sujew Sechste im Bummelrennen

Stand:

Der ganz große Wurf bei den U 23-Europameisterschaften der Leichtathleten ist am Samstag Sarah Mayer gelungen. Die 20-jährige Speerwerferin vom SC Potsdam wurde mit 59,29 Metern sensationell Europameisterin und verbesserte ihre alte Bestleistung um 3,68 Meter. „Super, absolut genial“, fasste sie den Wettkampf zusammen, der mit dem „mit Abstand größten Erfolg“ ihrer bisherigen Karriere endete.

Nach 52,41 Metern im ersten Versuch steigerte sie sich im zweiten auf 58,48 Meter – persönliche Bestleistung. „Ich wusste gar nicht, dass ich damit Zweite bin“, erinnerte sie sich gestern. Ihr Trainer Tino Lang habe ihr dann gesagt, jetzt werde um eine Medaille gekämpft.

Und Sarah Mayer kämpfte. Nach 55,20 im dritten folgte mit 59,29 im vierten Durchgang jene Weite, die letztlich den Sieg bedeutete. Als daraufhin Platz eins auf der Anzeigetafel aufleuchtete, „war ich ganz schön von der Rolle“. Die Konkurrenz offensichtlich auch. Die Zweitplatzierte Vira Rebryk (Ukraine) konnte ihre 58,95 Meter aus dem ersten Versuch nicht mehr steigern, und mit 58,54 Meter kam die Finnin Oona Sormunen im fünften Versuch nur noch auf Platz drei.

„Es hatte sich angedeutet, dass ich richtig gut drauf bin“, blickte Sarah Mayer gestern auf die vergangenen Tage und Wochen zurück. 57,5 Meter und damit um die Medaillen mitkämpfen, das hatte ihr ihr Trainer intern zugetraut; für die Öffentlichkeit hatten beide aber nur das Erreichen des Endkampfes als Ziel ausgegeben. Nach „dreimal Nullover“ (Lang) bei ihren drei internationalen Auftritten galt es, einen Schritt nach dem anderen zu erledigen, begründete Lang die öffentliche Zurückhaltung. Ein besonderes Lob hatte der Trainer für Sarah Mayer auch noch: Nach der „Riesen-Bestleistung“ im zweiten Versuch noch einen draufzusetzen, „das kriegen nicht viele hin“, sagte er gestern auf der Rückfahrt.

Mayer war damit die mit Abstand erfolgreichste der sechs Athleten des SC Potsdam. Diskuswerfer Gordon Wolf konnte an seine Qualifikations-Weite von 59,19 Meter nicht ganz anknüpfen und wurde gestern Abend Siebter mit 57,34 Metern im vierten Durchgang. Europameister wurde der Brite Lawrence Okoye (60,70).

Nicht erfüllt haben sich gestern die Medaillenhoffnungen der Sujew-Zwillinge. Diana Sujew kam als Sechste in 4:22,89 Minuten ins Ziel, ihre fünf Minuten ältere Schwester Elina wurde in 4:23,88 Minuten Achte. „Ein Bummelrennen“, berichtete ihre Trainerin Beate Conrad gestern, „und das ist nicht ihr Rennen.“ Sie hätten sich vorgenommen, sich dieses Mal nicht „vor den Karren“ zu spannen; außerdem hatte Diana Sujew auf der Innenbahn mitten im Pulk eine denkbar schlechte Ausgangsposition, als ab 1000 Metern der sehr intensive Schlussspurt angezogen wurde. „Vielleicht ein bisschen enttäuscht“, fasste Conrad das Finale zusammen.

Ihr Potenzial, das ihnen ein tolles Jahr beschert hatte, hatten beide in den Vorläufen angedeutet: Diana wurde Fünfte mit der persönlichen Bestleistung von 4:09,13 Minuten; Elina gewann den anderen Lauf in 4:14,85 Minuten.

Christin Elß belegte im 20-Kilometer-Gehen am Sonntag Platz elf in 1:44:27 Stunden, Philipp Wobeto kam als Ersatzmann der 4-mal-100-Meter-Staffel am Sonntag nicht zum Einsatz.

Ingmar Höfgen

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