Landeshauptstadt: Ganzheitliche Fürsorge
Festgottesdienst zur Einweihung des Neubaus für das St. Josefs-Krankenhaus
Stand:
Innenstadt - Die Alexianerbrüder haben den Mut aufgebracht, dass St. Josefs-Krankenhaus zu erhalten und zu erneuern. War das nötig? Mit dieser Frage eröffnete der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, gestern vor über 700 Gästen den Festgottesdienst anlässlich der Einweihung des neuen Krankenhausgebäudes „St. Alexius“ nach knapp zwei Jahren Bauzeit. In den Neubau mit 142 Betten werden ab Ende März 2006 nach und nach die Bereiche Chirurgie, Neurologie, Operationsbereich, Intensivmedizin, Aufnahme, Rettungsstelle und Radiologie einziehen. Etwa 28,81 Millionen Euro hat der erste Bauabschnitt für das katholische Krankenhaus gekostet, etwa 23,71 Millionen Euro davon stammen aus Fördermitteln.
Es ist nicht allein die Anhänglichkeit an eine 144-jährige Institution, die die Kirche bewog, St. Josefs auszubauen, so Kardinal Sterzinsky. Auch war der Erhalt der Arbeitsplätze nicht ausschlaggebend. „Hätten wir den Standort geschlossen, wären die Arbeitsplätze verlagert worden“, so der Erzbischof. Vielmehr gehe es um die Umsetzung dessen, was Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika schreibt: „Wer die Ewigkeit mit Gott sucht, muss sich den leidenden und bedürftigen Menschen zuwenden.“ Das Seelenheil bleibe immer Ziel der Kirche, sie „darf aber die Sorge um das zeitliche Wohl nicht anderen überlassen“, erklärte Sterzinsky.
Zudem gehe es um die Trägervielfalt, Wettbewerb sei „anstrengend“, aber habe sich bewährt. Das schließe Kooperationen nicht aus, sagte Kardinal Sterzinsky. Mitbewerber auf dem Potsdamer Gesundheitsmarkt ist das Bergmann-Klinikum, dessen Geschäftsführer Wilhelm Kahle gestern unter den Gästen war. „Was der eine gut kann, kann der andere lassen“, sagte Kardinal Sterzinsky. Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Erwin Josef Ender, betonte „die ganzheitliche Sorge um den Menschen“ in dem christlichen Krankenhaus, Menschen seien nicht auf „leibliche und seelische Defizite“ zu reduzieren. Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) erinnerte an die gescheiterte Fusion mit dem Bergmann-Klinikum, die sie sich gewünscht hätte. Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) lobte wie die Ministerin die gelungene Verbindung von Alt- und Neubau. Exner: „Heute ist ein großer Tag für das St. Josefs-Krankenhaus und Potsdam.“ Guido Berg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: