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Landeshauptstadt: Ganztagsschule in Babelsberg?

Raumproblem im Hort „Weberspatzen“/ Nur 2,5 statt vorgeschriebener 3,5 Quadratmeter pro Kind / Ganztagskonzept soll Problem lösen

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Raumproblem im Hort „Weberspatzen“/ Nur 2,5 statt vorgeschriebener 3,5 Quadratmeter pro Kind / Ganztagskonzept soll Problem lösen Babelsberg - Alle Kinder der Bürgel-Grundschule bekommen einen Hortplatz. Obwohl es noch bis gestern hieß, dass rund 70 Dritt- und Viertklässler im kommenden Schuljahr ins Kulturhaus ausweichen müssen, können nun doch alle Grundschüler an den drei bisherigen Standorten des AWO-Horts „Weberspatzen“ betreut werden. In allen drei Häusern könne die Zahl der Kinder aufgestockt werden: In zwei der Schulräume, einem weiteren Hort in der Karl-Liebknecht-Straße und am Weberplatz, wo Hort-, Krippen- und Kindergartenkinder in einem Gebäude untergebracht sind. Dafür gab gestern das Jugendamt nach einer Besichtigung der Räume eine Sondergenehmigung. Auch hier könne der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung erfüllt werden, sagte Jugendamtsleiter Norbert Schweers gestern auf einer Versammlung der betroffenen Eltern im Kulturhaus. Statt der vorgeschriebenen 3,5 Quadratmeter pro Kind, stehen im kommenden Schuljahr nur 2,5 Quadratmeter zur Verfügung. Die Erhöhung der Plätze sei „keine Lösung“, so Schweers. Auch ein zusätzlicher Hort im Kulturhaus ändere nicht das Problem: „Wir suchen jetzt schon immer unsere Kinder, wenn wir sie abholen“, bemängelte ein Vater. Hauptaufgabe der Betreuer sei, Buch zu führen, an welchen der drei Standorte die Schüler gerade sind. Eine pädagogische Betreuung gäbe es so kaum. Den neuen Standort, den der freie Träger, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), bis zum 8. August einrichten will, hatten die Eltern stark kritisiert (PNN berichteten). Der Grund: Am alten Rathaus Babelsberg fehlt eine Freifläche. Die Grundschüler könnten zwar die Außenanlagen der anderen Horte und eine weitere am Oberlinhaus nutzen – „spontan raus“ könnten sie im neuen Hort aber nicht mehr, sagt Elternsprecher Peter Hassenbach. Außerdem bietet die AWO in den drei Räumen des Kulturhauses keinen klassischen, sondern einen „alternativen Hort“ an. Die Eltern sehen deshalb eine ausreichende Betreuung ihrer Kinder gefährdet, weil ein alternativer Hort nicht an den Betreuerschlüssel von einem Erzieher für 19 Kinder gebunden wäre. Das gestern vorgestellte Kulturhaus-Konzept sieht zwei Erzieher für 70 Kinder vor. Hinzu kämen fünf Honorarkräfte. Eine dauerhafte Lösung für die Bürgel-Schüler könne laut Schweers und AWO-Chefin Angela Basekow eine Ganztagsschule sein. Schulleiterin Monika Riccius bezweifelt jedoch, dass ihre Schule für ein Ganztagskonzept geeignet wäre: „Wenn die Großen noch lernen, würden die Kleinen schon spielen“, der Unterricht würde so gestört werden. Zudem ständen in den Räumen teure Lehrmittel, die von tobenden Kindern zerstört werden könnten. Bis September will sie nun prüfen, ob eine Ganztagsschule im Altbau in der Karl-Liebknecht-Straße überhaupt möglich wäre.

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