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Montessori: Potsdam lehnt Erweiterung ab: Ganztagsschule wäre laut Studie zu teuer

Potsdam - Die Chancen für einen Ausbau der Montessori-Oberschule zur Gesamtschule stehen schlecht: Eine Erweiterung des Schulstandortes wird von der Stadtverwaltung als zu teuer abgelehnt. Selbst im günstigsten Fall schlüge ein Ausbau des Schulstandorts mit rund 19,4 Millionen Euro zu Buche.

Von Peer Straube

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Potsdam - Die Chancen für einen Ausbau der Montessori-Oberschule zur Gesamtschule stehen schlecht: Eine Erweiterung des Schulstandortes wird von der Stadtverwaltung als zu teuer abgelehnt. Selbst im günstigsten Fall schlüge ein Ausbau des Schulstandorts mit rund 19,4 Millionen Euro zu Buche. Das geht aus einer Machbarkeitsstudie hervor, die das Rathaus beim Berliner Architekturbüro Renner in Auftrag gegeben hat. Insgesamt hat das Büro vier Varianten untersucht, von denen im Ergebnis zwei empfohlen wurden. In der ersten Option würde die Primarstufe der Montessori-Schule um einen Zug auf zwei erweitert sowie eine dreizügige Sekundarstufe I und eine zweizügige Sekundarstufe II bekommen. Damit würde sich die Kapazität der Schule um rund 250 Schulplätze erhöhen. Die erforderlichen Neu- und Umbauten auf dem Schulgelände würden laut der Studie 19,4 Millionen Euro kosten. Mit 23,2 Millionen Euro noch teurer wäre die zweite empfohlene Variante. Danach würde eine dreizügige Primarstufe eingerichtet, die Sekundarstufe I bekäme ebenfalls drei und die Sekundarstufe II zwei Züge. Auch bei dieser Variante müssten eine Reihe von Neubauten auf dem Gelände errichtet werden, zudem wären Umbauten erforderlich. Die Kosten für zum Teil notwendige Abrissmaßnahmen, Schadstoffentsorgung oder Unvorhergesehenes seien in den Kosten nicht enthalten.

Obwohl sie teurer ist, hält das Brandenburger Bildungsministerium vor allem die zweite Option für denkbar. Denn: Wegen des besonderen Schulprofils müsste die Schule „mindestens drei Züge in der Sekundarstufe I und zwei Züge in der Sekundarstufe II aufweisen“.

Mit der Studie war das Rathaus einem Auftrag der Stadtverordneten nachgekommen. Im Zuge des Schulentwicklungsplans sollte – in Abstimmung mit dem Ministerium – der Ausbau der Montessori-Oberschule zur Ganztagsschule geprüft werden. Nach Einschätzung der Schulverwaltung stünden die Ausbaukosten in „auffallend ungünstigem“ Verhältnis zu den zusätzlichen Kapazitäten, die mit einer Erweiterung geschaffen würden. Schon in der günstigsten Ausbauvariante beliefen sich die Baukosten pro neuem Schulplatz auf 78 000 Euro. Beim Neubau einer fünfzügigen Gesamtschule müsste man lediglich 35 000 Euro pro Schulplatz investieren.

Im von den Stadtverordneten beschlossenen 160-Millionen-Euro-Paket zum Schulentwicklungsplan sei eine Erweiterung der Montessori-Schule nicht vorgesehen, erklärt die Stadtverwaltung. Angesichts der „enormen Aufwendungen für den Ausbau der Schule im Verhältnis zu den zu schaffenden Plätzen“ halte man keine der geprüften Varianten im Rahmen der Schulentwicklungsplanung für umsetzbar. 

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