Landeshauptstadt: Garnisonkirche im Visier

Gegendemo zur Grundsteinlegung am 5. April 2005 geplant Die „Potsdamer Aktionsfront gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche“ hat für den 14. April 2005 zu einer Gegendemonstration zur am gleichen Tag geplanten Grundsteinlegung für die Garnisonkirche aufgerufen. Gestern Nachmittag nagelte Lutz Boede von der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär die Anmeldung zur Demonstration symbolisch an die Tür des Polizeipräsidiums in der Tresckow-Straße. Die Demonstration soll unter dem Motto: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus: Gegen den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche“ stehen und ab 14 Uhr mit Start vom Glockenspiel auf der Plantage auf einem Rundkurs über Breite Straße, Luisenplatz, Hegelallee, Ebert-Straße und Alten Markt wieder zum Glockenspiel führen. Geplant sind mehrere Zwischenkundgebungen und gegen 18 Uhr eine Abschlusskundgebung mit Konzert. Wie es in der Anmeldung heißt, zeige die Tatsache, dass das Jubiläum der Bombardierung Potsdams durch die britische Luftwaffe am 14. April 1945 als Datum für die Grundsteinlegung gewählt wurde, „dass der Wiederaufbau der Garnisonkirche ein Beitrag dazu sein soll, die deutsche Kriegsschuld zu relativieren und die Naziverbrechen zu verharmlosen“. Es solle, so der Anmeldungstext weiter, der Eindruck erweckt werden, „dass die Bombardierung Potsdams und die spätere Sprengung der Garnisonkirchenruine in der DDR ungerechtfertigte Verbrechen gewesen seien“. Boede rechnet damit, dass mehr Menschen zur Gegendemonstration kommen werden, als zur eigentlichen Grundsteinlegung. Dafür wolle man bundesweit werben. Da die Initiatoren des Wiederaufbaus der Barockkirche bundesweit um Spenden bitten würden, „müssen wir ein Gegengewicht setzen“. Es werde auf jeden Fall noch „zu spannenden Auseinandersetzungen kommen“, sagte Boede. Die Kirche sei Symbol des preußischen Militarismus und dürfe nicht wiederaufgebaut werden. ERB