Landeshauptstadt: Garnisonkirche: Knappes Ja
Stadtparlament stritt um neuen Bebauungsplan
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Innenstadt - Der seit Jahren währende Zank im Potsdamer Stadtparlament um die Entwicklung der historischen Mitte geht weiter: Gestern Abend gab es nur eine hauchdünne Ein-Stimmen-Mehrheit für die Aufstellung des Bebauungsplans Nummer 1 „Neuer Markt / Plantage“. Das Planwerk ist für den Wiederaufbau der Garnisonkirche an der Breiten Straße notwendig. Gestern stimmten 17 Stadtverordnete der Aufstellung des Bebauungsplans zu, 16 stimmten dagegen, darunter maßgeblich die Fraktion Die Linke.
Sie hatte wie bereits im Bauausschuss darauf gedrungen, für die Wiedererrichtung der Garnisonkirche nicht genaue Baugrenzen festzulegen. Wenn die Kirche um wenige Meter vorschoben werde, könne damit bei der Verlegung der Infrastruktur Geld gespart werden, erklärten Ralf Jäckel und Brigitte Oldenburg. Letztere berief sich dabei sogar auf Friedrich Wilhelm I.: „Er war ein sparsamer Mann, er hätte das sehr wohl ins Kalkül gezogen.“ Auch sei noch nicht einmal geprüft, ob die Fundamente der Kirche noch tragfähig seien.
Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) wies die Argumentation der Linken zurück. Er könne nicht glauben, dass ausgerechnet die Linke dem Garnisonkirchenbauverein Geld sparen wolle – die Fraktion solle doch zugeben, dass sie nur die Breite Straße in ihrer ursprünglichen Breite behalten wolle, so Klipp. Christian Seidel (SPD) sagte, es sei „nicht zu belegen“, dass eine Verschiebung wirklich Kosten sparen würde. Doch auch die Grünen hatten Probleme mit den Verwaltungsplänen – zwei Änderungsanträge, unter anderem, um oberirdische Parkplätze zu verhindern, scheiterten jedoch an einer Stimmenmehrheit von Linken und CDU. SCH
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