Landeshauptstadt: Garnisonkirche: Potsdam soll in die Stiftung
Breiter Konsens im Hauptausschuss / Linke signalisiert mit Änderungsantrag ihre Zustimmung
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Die Stadt Potsdam soll der „Stiftung Garnisonkirche Potsdam“ beitreten. Das hat der Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung am Mittwochabend in breitem Konsens beschlossen. Drei der Linke-Stadtverordneten – Karin Schröter, Sigrid Müller und Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg – enthielten sich zwar bei der Abstimmung. Zuvor hatte die Linke jedoch einen Änderungsantrag eingebracht, der als „Begleitbeschluss“ gelten soll und damit indirekt die Zustimmung der Linken zum Wiederaufbau des Garnisonkirchturms signalisiert. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. Danach ist ausgeschlossen, dass die Stadt sich finanziell am Bau der Garnisonkirche beteiligt. Außerdem soll zunächst nur der Turm aufgebaut werden – dafür soll die Breite Straße möglichst wenig in Anspruch genommen werden. Verbunden werden soll der Wiederaufbau mit einem Konzept einer „aktiven Friedens- und Versöhnungsarbeit“ der weltweiten Nagelkreuzgemeinde. Zudem soll nicht allein der Widerständler des 20. Juli 1944 gedacht werden, sondern „dem von Potsdam ausgehenden Widerstand“ gegen den Nationalsozialismus „in seiner ganzen Breite“.
Dem Beitritt Potsdams zur Stiftung muss abschließend die Stadtverordnetenversammlung zustimmen. Geschieht dies, werde die Stadt ein rund 900 Quadratmeter großes Grundstück und die benötigte Verkehrsfläche an der Breiten Straße in die Stiftung einbringen, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Sie werde auch Mitglied des Kuratoriums sein. Die Stiftung Garnisonkirche gilt als maßgebliche Voraussetzung dafür, den Wiederaufbau der 1968 von der DDR-Führung gesprengten Barockkirche zu finanzieren. Sie soll am 23. Juni gegründet werden. Die Wiederaufbau der Kirche ist umstritten, weil sich vor ihr am „Tag von Potsdam“ am 21. März 1933 Hitler und Hindenburg die Hand gaben. SCH
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