Landeshauptstadt: Garten unterm Walnussbaum
Spenden ermöglichten Gestaltung des Hofes im neuen Domizil der Urania
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Spenden ermöglichten Gestaltung des Hofes im neuen Domizil der Urania Die Anemone „Honorine Jobert“, die einem Armleuchter ähnelnde Oktobersilberkerze, der Japanische Regenbogenfarn, Gedenkemein und Golderdbeere blühen seit gestern im Innenhof der Gutenbergstraße 71/72, dem neuen Domizil des Potsdamer Urania-Vereins „Wilhelm Foerster“. Wie immer konnte sich Geschäftsführerin Karin Flegel auf die Mitglieder verlassen. Sie finanzierten oder spendeten die Mehrzahl der 456 Pflanzen, gestern brachte ein Dutzend Helfer die Blumenschönheiten, Blattpflanzen und Bodendecker in die Erde. Die Arbeiten wurden von dem sonst als Exkursionsleiter bekannten Axel Blum dirigiert. Die Aufteilung des Hofes und die Pflanzenauswahl hat der prominente Potsdamer Landschaftsarchitekt Marcel Adam vorgegeben. Er ist mit der Gestaltung der anhaltinischen Landesgartenschau in Zeitz vor zwei Jahren auch international bekannt geworden. Bei einer Exkursion dorthin war Blum von den Anlagen so beeindruckt, dass er Adam um ein Projekt für den Urania-Hof bat. Der ließ sich nicht lange bitten und übernahm diese Aufgabe ohne Honorar. Sie war nicht ganz einfach zu lösen, denn der Hof im Holländischen Viertel wird nicht nur, wie für das 18. Jahrhundert typisch, von einem alten Walnussbaum überschattet, sondern auch durch die hohen Backsteinmauern der Gebäude umstellt. Sonnenliebende Gewächse gedeihen hier nicht, und so mussten sorgsam so genannte Schattenpflanzen ausgewählt werden. Neben Adam fand die Urania zahlreiche andere willige Helfer. Der Evangelisch-Kirchliche Hilfsverein bezahlte als Hauseigentümer die Muttererde, die nach der Entfernung von 16 Tonnen Bauschutt aufgebracht wurde. Mit Werkzeug und Pflanzen trugen Freundschaftsinselgärtner Jörg Näthe und die Bornimer Staudenkulturen zum Gelingen des Projekts bei. Wer den neuen Hofgarten kennen lernen möchte, hat dazu unter anderem am 29. Oktober Gelegenheit. Dann veranstaltet die Urania ab 10 Uhr einen Apfel- (und Birnen-)tag. Fachleute vom Obstgut Satzkorn und studierte Pomologen stellen Obstsorten vor, begutachten von den Besuchern mitgebrachte Früchte und bieten Apfelspeisen, Gelees, Moste und Weine an. Da das Eckhaus Brandenburger Straße/Bassinplatz, ihr früheres Domizil, verkauft wurde und saniert werden soll, war die Urania diesen Sommer in die Gutenbergstraße 71/72 umgezogen. Auf dem Hof hinter dem Holländerhaus der Stiftungsbuchhandlung baute früher Schuke seine Orgeln. In den durch den Hauseigentümer sanierten Räumen besitzt der Bildungsverein wesentlich bessere Möglichkeiten für die Besucherbetreuung. Er verfügt über einen Vortragssaal mit 80 Plätzen, zwei Seminarräume und ein für kleine Empfänge geeignetes Foyer mit Küchenbereich. Das Dachgeschoss soll für das Planetarium ausgebaut werden, das aus dem Neuen Garten ausziehen muss. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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