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ATLAS: Gartenkultur

Guido Berg über den ungenehmigten Herbizid-Einsatz im Park Babelsberg

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Nichts ist der Schadenfreude zuträglicher, als wenn eine hochgestellte Persönlichkeit oder Institution dabei erwischt wird, heimlich Wein zu trinken und öffentlich Wasser zu predigen. Nun geht ein Grinsen um in Babelsberg, das Grinsen aller Fahrradfahrer, Picknicker und Hunde-Gassi-Geher, die von der Schlösserstiftung in der Vergangenheit dafür bestraft wurden, im Park Babelsberg die Parkordnung nicht eingehalten zu haben. Und nun das: Gegen die Stiftung, die selbst als ordnungsrechtliche Behörde tätig ist und nach Ansicht ihrer Kritiker dabei pingelig vorgeht, läuft ein Ornungswidrigkeitsverfahren. Sie habe rechtswidrig Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt, so der Vorwurf. Den Herbizid-Einsatz gibt die Stiftung sogar zu. Der Image-Schaden für die Hüter der Welterbe-Parks freilich ist gewaltig. Sie wird erklären müssen, wie die Verwendung von Pflanzengiften mit der Lennésche Gartenbauphilosophie in Einklang zu bringen ist. Hohe Gartenkultur sieht anders aus. Ferner hat sie ihrem eigenen Anliegen einen Bärendienst erwiesen, mittels Aufklärung und Durchsetzung der Parkordnung ein rücksichtsvolleres Verhalten der Parkbesucher zu erwirken. Und nicht zuletzt wird die wichtige Arbeit der Ordnungskräfte in den Parks nun nicht leichter geworden sein.

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