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Landeshauptstadt: Gartenkunst vor dem Haus

Ratgeber-Broschüre der Unteren Denkmalschutzbehörde über Vorgärten

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Ratgeber-Broschüre der Unteren Denkmalschutzbehörde über Vorgärten Viele Eigentümer, die einen denkmalgeschützten Vorgarten besitzen, wissen nicht wie er erhalten und gepflegt werden muss. „Es fehlt am Wissen“, sagt Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz. Hier will die Stadtverwaltung Nachhilfe geben. Unter der Verantwortung der Unteren Denkmalschutzbehörde hat sie eine Ratgeber-Broschüre mit dem Titel „Hinweise zur Behandlung denkmalgeschützter Vorgärten“ herausgegeben. Bereichsleiter Andreas Kalesse beklagte gestern bei der Vorstellung des 40-seitigen „Informationsblattes“, dass hinter den schmiedeeisernen Zäunen häufig Mülltonnen oder Fahrräder abgestellt und dass die Zäune selbst mit Briefkästen behängt werden. Manch ein Hauseigentümer glaubt es sich leicht machen zu können, indem er die Vorgartenfläche pflastern oder mit Kieselsteinen auslegen lässt. Solche negativen Beispiele enthält die Broschüre auch, ansonsten aber weckt sie das Interesse für die historischen Zäune, die Gestaltung der Wege mit Mosaikpflaster, vor allem aber für eine ästhetische Bepflanzung. Viele einstmals vorhandene Denkmalzeugnisse sind verschüttet wie alte Pflanzgefäße und kleine Brunnenanlagen. Letztere sprudeln leider nicht überall so schön wie in der als Titelbild der Broschüre abgebildeten Anlage Am Neuen Garten 23. Kleine Springbrunnen befanden sich früher vor fast jedem Haus in der Brandenburger Vorstadt, erhalten sind nur wenige. Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestanden die Vorgartengitter überwiegend aus Schmiedeeisen, teilweise aus Gusseisen. Eines der schönsten dieser Gebilde befindet sich vor dem Haus in der Meistersingerstraße 18. Der Zaun ist im Zuge der Gebäude-Restaurierung wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt worden. Welche Pflanzen denkmalgerecht sind, kann der Interessierte aus einer über vierseitigen Pflanzliste entnehmen. Eine verantwortungsvolle und regelmäßige Pflege ist nicht ganz einfach und kostet auch etwas. Die Stadtverwaltung hatte im vergangenen Jahr einen Vorgartenwettbewerb in der Brandenburger Vorstadt ausgelobt. Dieser fand jedoch nicht die erhoffte Resonanz. Sie lässt sich nicht entmutigen und veranstaltet in diesem „Jahr der Parks und Gärten“ einen neuen Wettbewerb.Günter Schenke Die Broschüre kann kostenlos bei der Unteren Denkmalschutzbehörde in der Lindenstraße 54/55 zu den üblichen Sprechzeiten abgeholt werden.

Günter Schenke

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