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Landeshauptstadt: Gartenstadt bleibt umstritten

Bürger kritisieren Informationspolitik des Rathauses

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Drewitz - Über die geplante Umgestaltung der Konrad-Wolf-Allee zu einem Park herrscht nach wie vor Unruhe im Stadtteil. „Die Stadtverwaltung kriegt es nicht hin, die Karten auf den Tisch zu legen“, sagte Alexander Frehse von der Bürgervertretung Drewitz gestern auf der Veranstaltung „Rathausreport live“ der Stadtfraktion Die Linke. Die vom Wohnungsunternehmen Pro Potsdam versprochene Deckelung der Mieten auf 5,50 Euro kalt nach der Sanierung sei nur mit Fördermitteln der Europäischen Union sowie von Bund und Land möglich. Diese Förderung sei jedoch an ein Gartenstadt-Projekt gebunden, für das die Stadt zusammen mit über 60 weiteren Bewerbern vor zwei Jahren eine Silbermedaille gewann. Die Aussicht auf Förderung sei laut Frehse der Grund, warum die Stadtverwaltung an den überzogenen Gartenstadt-Plänen festhalte.

Peter Schröter vom Bürgeraktiv Drewitz sagte: „Wir werden seit einem Jahr verschaukelt.“ So seien laut Angaben der Stadt auf der Konrad-Wolf-Allee pro Tag 6800 Fahrzeuge im Durchgangsverkehr unterwegs. Eine eigene Zählung habe jedoch nur 2400 Fahrzeuge ergeben. Laut einer Umfrage des Bürgeraktivs fühlen sich 68 Prozent der Anwohner durch den Verkehrslärm der Konrad-Wolf-Allee überhaupt nicht gestört. Gegen eine Bus-Umleitung über die Slatan-Dudow-, Wolfgang-Staudte- und Fritz-Lang- Straße sprechen sich fast alle Befragten aus. Nur 38 Prozent wollen, dass die Grundidee der Gartenstadt überhaupt weiter verfolgt wird.

Die Kritik richtet sich gegen den drohenden Verlust von Parkplätzen sowie gegen die Sperrung der Allee für Autos. „Wenn wir vorn dichtmachen, haben wir hinten den Verkehr“, sagte Schröter und stellte einen Plan des Bürgeraktivs vor, der sowohl mehr Grün als auch den Autoverkehr auf einer gemeinsamen Trasse ermöglicht. Es bleibe noch ein 25 Meter breiter grüner Streifen, denn „wir wollen den Park nicht verhindern“. Die Verwaltung habe der Bürgervertretung einen „verfälschten Plan“ des Aktivs mit Ampelkreuzungen übergeben. Vorgesehen sei jedoch ein Kreisverkehr zur Stauvermeidung. Als Mittler soll eine Bürgervertretung gewählt werden. Das Verfahren war jedoch schiefgelaufen: Nicht alle Haushalte erhielten laut Frehse die Wahl- Kuverts. Die jetzige 18-köpfige Bürgervertretung gelte daher als Interimslösung. Nun stellen sich 51 Kandidaten einem neuen Wahlverfahren. G. Schenke

G. Schenke

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