Landeshauptstadt: Gedenken an Widerständler
Sinti und Roma-Vorsitzende fordert schärfere Gesetze
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Innenstadt - Rund 60 Potsdamer versammelten sich gestern Vormittag zum jährlichen Tag der Mahnung und des Gedenkens am Ehrenmal am Platz der Einheit. Erinnert wurde an die Menschen, die im Widerstand gegen die Nationalsozialisten viel Leid erfahren oder ihr Leben gelassen haben. Dabei legten Bürgermeister Burkhard Exner, Linkspartei.PDS-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg und andere Potsdamer Kränze und Blumen nieder.
Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbands der Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, forderte in ihrer Ansprache wirksamere Gesetze gegen Rechtsextremisten. Neonazis müssten daran gehindert werden, durch die Straßen zu ziehen, sagte Rosenberg. Auch dürfe nicht zugelassen werden, dass Rechtsextremisten Netzwerke aufbauen könnten. Dies bedrohe die Demokratie und lasse „grausame Erinnerungen wach werden“, so die Vorsitzende, deren Vater Otto als Kind ins Lager in Berlin-Marzahn und dann nach Auschwitz verschleppt worden war. „Er hat überlebt – als einziges von elf Geschwistern“, sagte Rosenberg. In Europa seien von den Faschisten mehr als 500 000 Sinti und Roma getötet worden. Rosenberg forderte ebenso wie Rudolf Slonina, Vorsitzender der Traditionsgemeinschaft der ehemaligen Kämpfer gegen den Faschismus und Hinterbliebene, die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten wach zu halten: „Um eine Wiederholung zu vermeiden und den Anfängen zu wehren.“ SCH
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