Landeshauptstadt: Gedenkstätte KGB-Gefängnis: Wieder Konflikte
Nauener Vorstadt - Im Vorfeld der Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße am 18. April flammen die Konflikte um das ehemalige KGB-Untersuchungsgefängnis erneut auf.
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Nauener Vorstadt - Im Vorfeld der Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße am 18. April flammen die Konflikte um das ehemalige KGB-Untersuchungsgefängnis erneut auf. In einer Presseerklärung hat am gestrigen Dienstag der Gedenkstättenverein unter Leitung von Richard Buchner die neue Ausstellung als verfehlt kritisiert. Sie entspreche nicht dem Stiftungsauftrag der Gedenkstätte, so Buchner. Es würden „einzelne Spionagefälle aufgebläht“, dagegen werde an die Schicksale unschuldig Inhaftierter nur bruchstückhaft erinnert: „Das Leid und die oft barbarischen Strafen bilden nicht den Schwerpunkt .“
Zwischen dem Gedenkstättenverein und der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, die das ehemalige Untersuchungsgefängnis seit Anfang 2009 treuhänderisch verwaltet, gibt es seit Jahren massive Spannungen. So hat der Gedenkstättenverein, der sich für den Erhalt des früheren KGB-Gefängnisses eingesetzt und es über Jahre für Publikum geöffnet hatte, sogar die Abberufung der jetzigen Gedenkstättenleiterin Ines Reich gefordert. Während der Gedenkstättenverein nun wiederholt beklagt, die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten werde der Opfer nicht gerecht, weist die Stiftung dies zurück: Das größte Augenmerk der von der Bundesregierung und dem Land Brandenburg mit 908 000 Euro finanzierten Ausstellung gelte den Opfern. „Wir brechen die Täterbiografien mit den Erinnerungen der Häftlinge“, erklärte jüngst Leiterin Reich. Ausstellungsbesucher würden mit Biografien, Lebensskizzen und persönlichen Schilderungen von 50 ehemaligen Häftlingen konfrontiert.pst
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