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Landeshauptstadt: Gedenktafel für de Catt

Jann Jakobs besuchte drei Architektur-Highlights

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Ein Zug an der Schnur und schon fällt die Hülle von einer neuen Gedenktafel in der Straße Am Kanal. Im „Energie-Karree“ der Edis E.On AG enthüllte Oberbürgermeister Jann Jakobs gestern eine Gedenktafel für Henri Alexandre de Catt, dem Vorleser Friedrichs II. Hier wohnte de Catt von 1773 bis 1795 und der Energieversorger hat nicht nur das ganze Viertel denkmalgerecht saniert, sondern auch die Gedenktafel spendiert. Jakobs lobt ausdrücklich diesen „Respekt vor der historischen Bausubstanz“.

Der Oberbürgermeister hatte sich auf seiner gestrigen Stadtwanderung im „Jahr der Architektur“ drei Objekte ausgesucht, die diesen Respekt vor der Geschichte in besonderem Maße repräsentieren. Das erste liegt gleich neben dem Rathaus und ist mit über 40 Millionen Euro Baukosten das zur Zeit teuerste Bauvorhaben innerhalb der Stadt: das Justizzentrum in den Gebäuden der ehemaligen Unteroffiziersschule in der Jägerallee. Das zweite befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Griebnitzsee. Hier hat Software-Unternehmer Hasso-Plattner im Rahmen einer 50 Millionen-Euro-Stiftung die ehemaligen „Reichsbahnvillen“ saniert und ausgebaut und durch moderne Bürogebäude ergänzt. Das dritte Besichtigungsobjekt ist das erwähnte Energie-Karree. In dem Areal zwischen Kanal und Berliner Straße steht die Wiege des Potsdamer Energiebetriebes, des späteren Kombinats und heutigen Edis-Sitzes.

Das Energie-Karree beherbergt eine Reihe von Kunstwerken, so den Nachguss des berühmten Jugendstilbrunnens auf dem Hof und das 2,70 mal sechs Meter große restaurierte Ölgemälde „Die Schlacht bei Zorndorf“ des polnischen Malers Wojciech Kossak. Leider sind diese und weitere Kunstwerke nicht regulär für die Öffentlichkeit zugänglich, Edis versicherte jedoch, dass sie entsprechenden Wünschen entgegenkommen werde und zum jährlichen Tag des offenen Denkmals Möglichkeiten für Kunstinteressierte bieten wolle. Die Anlagen des Justizzentrums zwischen Jägerallee und Stadtverwaltung jedoch sollen nach Fertigstellung zu den Geschäftszeiten für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Das versicherte Norbert John, früherer Chef des Kommunalen Immobilienservices und jetzt Geschäftsführer des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen. Der u-förmige Kasernenbau, entworfen von Karl Friedrich Schinkel, wird samt des historischen Treppenhauses soweit als möglich denkmalgerecht saniert. Der Hof, der früher als Exerzierplatz diente, erfährt eine gärtnerische Gestaltung, die für die Potsdamer und andere Besucher offen ist. Fertig ist bereits das Casino, in dessen strengen Räumen das Landesverfassungsgericht residiert. Im Dezember 2007 soll der Justizkomplex fertig sein.

Zu einem schönen städtischen Blickpunkt haben sich die alten Reichsbahngebäude, jetzt Hasso-Plattner-Förderinstitut, in der August-Bebel-Straße 88 gemausert. Als Invalidenheim gebaut, dient der von Grund auf sanierte villenartige Komplex samt entstehenden Neubauten aus Glas und Stahl nun innovativen Unternehmen als Forschungs- und Arbeitsstätte.Günter Schenke

Günter Schenke

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