Sport: Geduld wurde belohnt
Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 bezwang daheim Aufsteiger FC Schönberg mit 2:0
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Bevor sich Babelsbergs Oberliga-Kicker am Samstagabend zur Mannschaftsfeier trafen, sorgten sie auf dem Rasen des Karl-Liebknecht-Stadions selbst für gute Laune später beim Grillen auf der Stadiontribüne und anschließend in der Disko „Nachtleben“. Durch ein 2:0 (1:0) gegen den FC Schönberg behaupteten sie ihre in dieser Saison noch weiße Weste (9:0 Punkte und 12 Tore nach vier Spielen) und die Tabellenspitze mit jetzt zwei Punkten Vorsprung vor dem Berliner AK. Nun kann der SVB mit breiter Brust am kommenden Freitag zum Landespokal-Spiel beim FV Erkner reisen und am 10. September im DFB-Pokal den Zweitligisten FC Hansa Rostock empfangen. „Wir sind jetzt guter Dinge – Rostock kann kommen“, meinte denn auch Babelsbergs jetzt zweifacher Torschütze Aymen Ben-Hatira.
Am Samstag wurden die 1348 Zuschauer von ihren Nulldreiern allerdings auf eine lange Geduldsprobe gestellt, ehe sie die beiden Tore von Aymen Ben-Hatira (73.) und Patrick Moritz (90.+2) bejubeln konnten. „Uns hat das nicht überrascht“, meinte später Trainer Rastislav Hodul. „Wir wussten, dass sich die Schönberger hier sehr gut präsentieren würden, dass sie nach einer Stunde aber konditionelle Probleme bekommen würden. Genau so ist es dann ja auch gekommen.“
In der Tat: Der Aufsteiger zeigte sich durchaus selbstbewusst und offensiv. Den SVB – dessen Mittelfeldregisseur René Tretschok wegen der Einschulung seines Sohns Ronan in Marquardt fehlte – stürzte dies zunächst in einige Verlegenheiten. Die Gäste hebelten Babelsbergs Viererkette mehrmals aus, doch ihr quirliger und stets gefährlichster Angreifer Mehmet Ören fand in Nulldrei-Keeper Carsten Busch stets seinen Meister (6., 10., 31.). „Anfangs haben wir ein bisschen falsch gestanden“, räumte nach dem Abpfiff auch Abwehrspieler Martin Neubert ein. „Wir hätten gegen Schönberg nicht so offensiv stehen dürfen wie gegen unsere bisherigen Gegner. Später haben wir diesen Fehler ja korrigiert.“
Ebenso sattelfest wie die Babelsberger stand lange auch die Gäste-Abwehr, der Neu-Coach Thomas Gerstner in seiner ersten Arbeitswoche beim FC ebenfalls eine Viererkette verordnet hatte. Und kamen die Nulldreier gefährlich vors Tor, zeigte sich auch Schönbergs Schlussmann Nico Hinz glänzend aufgelegt. Er lenkte Donkors 14-Meter-Schuss (13.) ebenso noch über die Querlatte wie einen sehenswerten Moritz-Freistoß aus 20 Metern (38.).
Nach dem Seitenwechsel war Babelsberg endgültig Chef auf dem Platz, doch das ersehnte Tor wollte einfach nicht fallen. Eigenes Unvermögen oder Hinz standen dem 1:0 lange im Weg – bis zur 73. Minute. Da jagte Martin Neubert einen 60–Meter-Ball vors Schönberger Gehäuse, wo Ben-Hatira das Leder aus Nahdistanz zur ersehnten Führung über die Torlinie drückte. „Es war heute schwer, ein Tor zu machen, denn der Gegner stand hinten sehr kompakt“, erzählte der Stürmer nach dem Abpfiff. „Zum Glück haben wir aber die Ruhe bewahrt, dafür wurden wir am Ende belohnt. Wir wussten: Wenn uns unser Führungstor gelingt, haben wir den Gegner geknackt.“
Den Norddeutschen gelang nach dem 1:0 wahrlich nicht mehr viel. „Nachdem wir auch unsere Chancen hatten, war das Tor der Knackpunkt“, räumte später auch der Ex-Babelsberger Yuzuru Okuyama ein, der nun für Schönberg an der rechten Außenbahn entlangwuselt. Als ihm sein Gegenspieler Jan Mutschler in der Nachspielzeit noch einmal enteilte und von links vors Tor flankte, bedankte sich Patrick Moritz für diese Vorarbeit: Er ließ noch Hinz aussteigen und schob den Ball zum 2:0 flach in die linke Ecke (90.+2). „Wir hatten die größeren Kraftreserven, mit denen wir am längeren Hebel saßen,“ meinte Moritz, „und haben zu Recht gewonnen.“ Was auch Gäste- Trainer Thomas Gerstner bestätigte: „Babelsbergs Sieg ist verdient.“
Babelsberg 03: Busch; Neumann (87. Littmann), Neubert, Laars, Rudolph; Hartwig (72. Lukac), Zenk, Mutschler; Moritz; Ben-Hatira, Donkor (81. D. Arsovic).
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