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Landeshauptstadt: Geduldete Konkurrenz der Step

DRK-Werkstätten nehmen jetzt auch Elektroschrott von privat

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Babelsberg – In der DRK-Werkstatt wird demontiert. Die Mitarbeiter sitzen an einer Produktionsstrecke, an deren Ende Einzelteile zerlegter Elektrogeräte sortiert werden. „In Wiederverwendbares, Verwertbares oder zu Beseitigendes“, erklärt Ralf Kübler, Produktionsleiter in den Behindertenwerkstätten des Deutschen Roten Kreuzes. Bisher landen hier vor allem Monitore, Computer und Drucker aus Unternehmen. Ab 1. Juni aber können auch Privatleute ihren Elektroschrott in der Kohlhasenbrücker Straße abgeben. Während die Gewerbetreibenden etwas für die Abnahme zahlen müssten, sei es für die Privaten kostenlos, sagt Kübler. Allerdings nur, wenn sich die Zahl der Geräte im Rahmen „haushaltsüblicher Mengen“ bewege. Neben PCs und Zubehör gehörten auch Radio, Fernseher sowie Haushaltsgeräte zu den Dingen, die angenommen würden, erklärt der Leiter. Ausgenommen hingegen seien Kühlschränke, Waschmaschinen und medizinische Gerätschaften.

Seit Einführung des neuen Elektro-Gesetzes der Europäischen Union vor drei Jahren seien eigentlich die Hersteller der Geräte zur Rücknahme verpflichtet. Weil dies aber einen zu großen Aufwand bedeute, erklärt Ralf Kübler, seien Sammel- und Recyclingstellen eingerichtet worden. Der Transport des Elektro-Schrotts werde von den Herstellern übernommen, die zertifizierten Entsorgungsbetriebe wie die DRK-Behindertenwerkstatt verdiene ihr Geld durch Annahmegebühren und durch den Verkauf von ausgebauten Metallen oder auch Recyclingstoffen, erklärt der Produktionsleiter. Ähnlich arbeitet ja auch die Potsdamer Stadtentsorgung. „Wir sind eine geduldete Konkurrenz“, sagt Kübler, der in naher Zukunft auch große Elektromärkte als Kunden für seinen Betrieb und die dort 13 Beschäftigten gewinnen will. Jetzt setzt er erst einmal auf die Privatkundschaft als zusätzliche Arbeitsbeschaffer.

Privatpersonen, die sich nicht in der Lage sehen, ihre E-Geräte zur Annahmestelle zu bringen, bietet der Leiter einen Abholdienst an. Allerdings wäre der dann wieder kostenpflichtig.

Die DRK-Werkstätten Potsdam verfügen insgesamt über 150 behindertengerechte Arbeitsplätze. Der E-Recycling-Betrieb bildet dabei nur einen kleinen Teil. Des weiteren verfügt die gemeinnützige Gesellschaft unter anderen noch über die Arbeitsfelder Druckerei, Metallverarbeitung, Betongrenzsteinfertigung sowie Garten- und Landschaftspflege. Nicola Klusemann

DRK-Behindertenwerkstätten, Kohlhasenbrücker Straße 106, Tel.: (0331) 23747-0

Nicola Klusemann

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