Sport: Geduldig zum Sieg

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam haben auch das zweite Saisonspiel gegen den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger gewonnen. Mit einem verdienten 3:1-Sieg (25:22, 22:25, 25:12, 25:14) gegen den Schweriner SC festigen die Potsdamerinnen den sechsten Tabellenplatz in der 1. Bundesliga, der zur direkten Teilnahme an den Play-offs berechtigt.

Bis auf den zweiten Satz war das Team von Alberto Salomoni den Gästen überlegen. Im ersten Durchgang begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, bis zum 20:20 war das Spiel ausgeglichen. Durch zwei gute Aktionen von Neuzugang Brittney Page – im Block und mit einem schönen Diagonalschlag – konnten sich die Potsdamer entscheidend absetzen. Jessica Rivero verwandelte schließlich den Satzball zur 1:0-Führung.

Auch im zweiten Satz lag der SCP bereits mit 9:5 vorn, doch in der Folge gingen Konzentration und Spielrhyhmus verloren. In der Abnahme stimmte die Abstimmung zwischen Page und Libera Lisa Rühl nicht, die Zuspiele waren zu ungenau, im Angriff war das Potsdamer Spiel nicht variabel genug. Schwerins Block und Angriff hatte leichtes Spiel – zehn Punkte brachten den Meister in Führung. Dass der SCP das Ende des zweiten Satzes noch einmal spannend machte und die Gäste vier Satzbälle zum 1:1-Ausgleich brauchten, war so etwas wie der Vorbote für die folgenden zwei Durchgänge.

Jeweils 22 Minuten brauchten die Potsdamer zum Gewinn des dritten und vierten Satzes, bei denen ihre mannschaftliche Geschlossenheit zum Erfolgsschlüssel wurde, wie Trainer Salomoni nach Spielschluss sagte. Am Netz stand der Block mit Kathy Radzuweit und Page sicher, in der Annahme machten Rühl und auch Marie-Pier Murray Méthot kaum noch Fehler, Elisa Muri überzeugte mit überlegten und klugen Zuspielen, und im Angriff glänzte Jessica Rivero immer wieder mit schmetternden Abschlüssen – 18 Punkte gingen auf ihr Konto. Mit Bernada Cutuk brachte Salomoni im dritten und vierten Satz zudem eine Spielerin, die der Mannschaft zusätzliche Stabilität gab. „Der Wille, die Punkte zu machen, war heute entscheidend“, sagte Salomoni am Ende des Spiels. „Und das ist uns im dritten und vierten Satz sehr gut gelungen“, jubelte er. In den wichtigen Phasen habe es seine Mannschaft verstanden, die Situationen zu verlängern und die Punkte intelligent herauszuspielen.

Den 1 241 Zuschauern in der MBS-Arena hat das zum Teil attraktive Ballwechsel beschert, die der SCP immer wieder erfolgreich zum Abschluss brachte. Aufseiten der Gäste, bei denen sich das Fehlen wichtiger Spielerinnen wie ihrer Top-Angreiferin Saskia Hippe und Mittelblockerin Anja Brandt bermerkbar machte, erhöhte sich Fehlerquote. „Wir hatten viele Probleme im Aufbau und dabei, unseren Rhythmus zu finden“, sagte Gäste-Coach Felix Koslowski. Einzig Tatyana Mudritskaya hatte bis zum Ende immer wieder eine schlaggräftige Antwort parat: 21 Punkte bretterte die kasachische Nationalspielerin aufs Parkett, was sie zur wertvollesten Spielerin ihres Teams am Sonntagnachmittag machte.

Bei den Potsdamerinnen wurde Brittney Page mit diesem Titel gekürt, den sie zunächst etwas ungläubig entgegennahm. „Damit habe ich nicht gerechnet“, sagte die Kanaderin, die erst Anfang des Monats nach Potsdam kam, sich nach drei Spielen jedoch bestens integiert zeigt und vor allem mit Kathy Radzuweit gut zu harmonieren scheint. „Ja, das stimmt“, bestätigte Page, die den Sieg als großen Schritt Richtung Play-offs bezeichnete und meinte: „Das zeigt uns, wie viel Potenzial in der Masnnschaft steckt.“

SCP: Radzuweit, Sajdova, Muri, Page, Murray Méthot, Rivero, Rühl; Jelic, Dörfler, Cutuk; ohne Einsatz: Gründing, Dörfler, Radosova.