Landeshauptstadt: Gefährdete Radfahrer

Die Potsdamer Polizei sorgt sich um Potsdams Radfahrer: In diesem Jahr habe es eine ungewöhnlich hohe Zahl von Unfällen gegeben, bei denen Radler schwer verletzt worden sind. „Der Anstieg ist auffällig“, sagte Polizeisprecherin Katrin Laurisch gestern den PNN. „Nahezu täglich“ würden sich Unfälle in Potsdam und Umgebung ereignen, die schwere Folgen für die betroffenen Radler hätten.

Demnach haben sich im gesamten Schutzbereich Potsdam – auch Teltow gehört dazu – bis Ende August 213 Unfälle mit Radfahrern ereignet. Im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt noch 193. Zwei Radfahrer starben dabei, 169 Radfahrer wurden zum Teil schwer verletzt, knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Und noch ein Trend ist der Polizei aufgefallen: Die Radler waren öfter schuld an den Unfällen als noch 2008. In diesem Jahr seien 30 Prozent von ihnen die Hauptverursacher der Unfälle gewesen, im selben Zeitraum 2008 waren dies nur 25 Prozent. „Die häufigsten Ursachen waren falsches Abbiegen und das Nicht-Gewähren der Vorfahrt“, sagte Laurisch.

Örtliche Schwerpunkte seien gleichwohl nicht erkennbar, hieß es weiter. Es sei Spekulation, die vielfältigen Baustellen in Potsdam und die damit verbundenen Änderungen im Verkehr könnten das Risiko für Unfälle steigern, sagte Laurisch – die an alle Verkehrsteilnehmer appellierte, gegenseitig Rücksicht zu nehmen.

Gestern ereignete sich erneut ein schwerer Fahrradunfall. Ein 18-jähriger Radler verletzte sich laut Polizei am Kopf und vermutlich an der Wirbelsäule, als er gegen 11.45 Uhr in der Leipziger Straße mit einem Lastwagen kollidierte. Der junge Fahrer liegt nun in einem Krankenhaus. Wie es zu dem Unfall kam, ermittelt die Polizei. Glimpflicher verlief ein Unfall am Donnerstag in Neu Fahrland: Dort prallten zwei Radfahrer aufeinander, weil einer die falsche Straßenseite benutzte. Es blieb bei Schürfwunden. H. Kramer

H. Kramer