Landeshauptstadt: „Gefahrenregion“ Stern
Bündnis „Keine Stimme gegen Nazis“ veranstaltete Konzert im Jugendclub 18 / Groß-Demo geplant
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Am Stern - Sie wollen dorthin gehen, wo sich rechtes Gedankengut sammeln könnte. Die Potsdamer Aktionsgruppe des brandenburgweiten Bündnis „Keine Stimme den Nazis“ suchte sich für ihr Konzert am vergangenen Samstag denn auch nicht ohne Grund den Jugendclub 18 aus - „immerhin hat diese Einrichtung noch immer mit einem negativen, rechtslastigen Image aus früheren Tagen zu kämpfen“, so Claudia, eine der Konzert-Organisatorinnen, die aus Angst vor möglichen Drohungen von rechts, ihren Nachnamen für sich behält. Der Club 18 stand Ende der 90er Jahre im öffentlichen Fokus, als bekannt wurde, dass über längere Zeit eine rechtsextreme Band offiziell die Probenräume nutzen durfte.
Drei Bands aus dem linken Spektrum erheben hingegen an diesem Abend ihre Stimme gegen Nazis, es sind die regional und lokal bekannte Gruppen „Grandma“s finest“, „Birdshirt“ und „Anschlag“. Rund 80 Zuschauer, gemischt vom Alter und von der Szenenzugehörigkeit, folgen dem Aufruf des Bündnisses.
Im Vorfeld der Kommunalwahl im September will das Bündnis gegen rechte Tendenzen und Strömungen angehen. Mit Infoständen und Putzaktionen wie jüngst in Fahrland, bei der rechte Graffitis entfernt wurden, habe man schon einige Aktivitäten entwickelt. „Es sind die Außenregionen von Potsdam und Stadtteile wie Stern und Drewitz, die wir als Gefahrenregionen für rechte Strömungen einschätzen“, so Claudia.
Aber auch potsdamweite Aktionen werden von dem von Jugendlichen dominierten Bündnis geplant. So ist für den 13. September eine Großdemonstration gegen Rechts in Potsdam angemeldet. Für die soll brandenburgweit mobilisiert werden. „Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt wollen wir Demo-Teilnehmer für Potsdam werben.“ Gesucht werden noch Institutionen und Vereine – „weniger Parteien“, so das Bündnis-Mitglied Claudia – die die Demo bereichern möchten. Außerdem plant das Bündnis bereits „kreative Aktionen“ gegen die DVU-Kundgebung am 20. September auf dem Luisenplatz. KG
Weiteres im Internet unter: www.keine-stimme-den-nazis.de
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