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ATLAS: Gefährlich

Wenn man das Pferd von hinten aufzäumt, hat man es immer schwer. Aufgebrachte Drewitzer Bürger präsentieren dem Rathaus nun die Rechnung für das schwere Versäumnis, sie nicht von Anfang an am Gartenstadt-Konzept beteiligt zu haben.

Von Peer Straube

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Wenn man das Pferd von hinten aufzäumt, hat man es immer schwer. Aufgebrachte Drewitzer Bürger präsentieren dem Rathaus nun die Rechnung für das schwere Versäumnis, sie nicht von Anfang an am Gartenstadt-Konzept beteiligt zu haben. Der automatische Reflex ist nun bei vielen eine Anti-Haltung, die aufzubrechen kaum noch möglich scheint. Sollte aber das Konzept in Gänze gekippt werden, wären die Folgen für Drewitz fatal. Denn der Stadtteil hat eine Entwicklung genommen, die gefährlich ist. Eine Umfrage unter Drewitzer Jugendlichen, wie sie ihren Kiez sehen, ergab jüngst ein erschreckendes Bild. Worte wie „Ghetto“ fielen. So weit ist es sicherlich noch nicht. Doch die Richtung ist klar. Für jeden, der wegzieht, kommt jemand, der weniger verdient, hat Baudezernent Matthias Klipp in der Bürgerversammlung zur Gartenstadt gesagt. Das ist keine gesunde Entwicklung. Ein guter Sozialmix vereint alle Einkommensgruppen in einem Stadtteil. Besserverdiener zu halten oder gar zu locken, kann nur gelingen, wenn sie sich in Drewitz wohl fühlen. Zum Beispiel, wenn sie aus dem Fenster auf einen Park schauen statt auf Potsdams ödeste Magistrale.

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