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Landeshauptstadt: Gefeiert für besseres Miteinander

Am Schlaatz - Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Erde prägten das Straßenbild des Stadtteiles Am Schlaatz. Doch statt gemeinsam finde das Leben von Potsdamern und Ausländern oft nebeneinander statt, erklärte Susi Janus von der Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werkes.

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Am Schlaatz - Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Erde prägten das Straßenbild des Stadtteiles Am Schlaatz. Doch statt gemeinsam finde das Leben von Potsdamern und Ausländern oft nebeneinander statt, erklärte Susi Janus von der Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werkes. Um Begegnung zu schaffen, veranstaltete der karitative Verein am Sonnabend rund ums Bürgerhaus am Schlaatz ein Interkulturelles Nachbarschaftsfest. So konnten beim familiären Kartoffelwettschälen, gemeinsamen Tänzen und kulinarischen Köstlichkeiten erste Kontakte geknüpft oder bestehende intensiviert werden. „Über die gute Resonanz sind wir hoch erfreut“, sagte Susi Janus. Laut Veranstalter kamen rund 250 Teilnehmer aus allen Stadtteilen, ebenso fanden sich Bewohner der Übergangsheime für Flüchtlinge und Asylsuchende aus der Kirschallee und dem Lerchensteig ein. 8,6 Prozent der Bevölkerung des Stadtteils haben einen so genannten Migrationshintergrund, so die Ausländerbeauftragte der Stadt Magdolna Grasnick. Bezüglich fremdenfeindlicher Straftaten sei der Schlaatz aber unauffällig. Zufrieden mit seiner Wohn- und Lebenssituation dort ist Atarouwa Seh-Sourou. Seit sieben Jahren lebt der gebürtige Togolese mit seiner Familie am Schlaatz. „Klar gibt es Rassismus, aber ich habe damit keine Erfahrungen gemacht.“ Anfänglich sei es mit der Integration nicht einfach gewesen, doch habe er nette Nachbarn und spreche mittlerweile gut Deutsch. In den Neubauten aus DDR-Zeiten leben viele Flüchtlinge und Asylsuchenden, von denen ein großer Teil nach der Auflösung des Asylbewerberheimes in der Michendorfer Chaussee hierher gezogen ist. Dringend werde ein Nachbarschaftstreff benötigt. „Es muss einen Ort geben, am dem sich auch Migranten mit ihren deutschen Nachbarn ungezwungen treffen können“, so Janus. Mit niedrigschwelligen Angeboten würde es einfacher für die Menschen, sich in die Gesellschaft einzubringen. Als besonders schwierig beschrieb Susi Janus die Integration für Frauen, die auf Grund ihrer Religion und Tradition stark an Haus oder Wohnung gebunden sind. Zudem lebten viele Familien oft in zwei Welten, in der traditionellen zu Hause und der fremden vor der Tür. Diese Spannung sei oft eine Belastung. U.S.

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