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Sport: Gegen den Wind

Die 8. Landesmeisterschaften des ältesten Funsports

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Die 8. Landesmeisterschaften des ältesten Funsports Von Jan Brunzlow Das ABC des Windsurfens beginnt mit der Frage aller Fragen. Wie bekommt man das Segel aus dem Wasser? Die 50 Teilnehmer der Landesmeisterschaften am Wochenende auf dem Großen Zernsee in Werder bewegen andere Fragen: Wer hat das beste Material und wer umfährt am schnellsten den gesteckten Kurs? Zum achten Mal in Folge richtet der Windsurfverein Werder/Havel die Brandenburger Landesmeisterschaften aus – in der ältesten Funsportart Windurfen. Zwei Namen stehen in Deutschland für Windsurfen: Amelie Lux und Björn Dunkerbeck. Sie gewann bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney Silber, er boykottiert die Sommerspiele. Gleiche Chancen für alle heißt das olympische Motto im Windsurfen; eine Losung, die der Profi-Surfer lächerlich findet. Das Material entscheidet auch im einstigen Just-For-Fun-Sport über Sein oder nicht Sein und darüber, ob Geld mit dem Sport verdient oder Geld für den Sport bezahlt wird. „Was die bei Olympia verwenden, gehört aber leider ins Museum, nicht ins Meer“, erklärte der 33-Jährige kürzlich in PNN und fügte an: „Das ist so, als würde Michael Schumacher in der Formel Eins im Lada antreten.“ Auch bei Landesmeisterschaften entscheidet das Material über Sieg und Niederlage – und die hiesigen Wetterbedingungen. Vier bis fünf Windstärken sagen die Metereologen für Samstag voraus, am Sonntag könnte Flaute sein. Die Ausrüstung wird daher vor allem an einem Körpermaß ausgerichtet, dem Gewicht. Auch Dunkerbeck erklärte, dass ein Asiate bei gleichem Brett und gleichem Segel im Vorteil wäre und erklärte: „Ich könnte nicht mal starten, weil ich längst abgesoffen wäre. Schließlich wiege ich 30 Kilogramm mehr als der.“ So wurde auch der Erfolg von Amelie Lux in Sydney erklärt, denn die zierliche Frau stand als Leichtgewicht auf den Brettern. Salonfähig wurde Surfen als Leistungssport nicht zuletzt nach dem Erfolg der beiden, auch die Fernsehserie „Gegen den Wind“ mit Ralf Bauer verhalf der Surfen vom Urlaubstrandserlebnis zum Sport. Um 13.30 Uhr sollen die Wettfahrten vom Vereinsgelände des WSV Werder (Brandenburger Straße 112) aus bei starkem Herbstwetter starten. Um bessere Windbedingungen zu haben, werden die Meisterschaften jedes Jahr erst im September oder Oktober ausgetragen; im vergangenen Jahr setzte am zweiten Tag Schneetreiben ein. Karibisches Flair gibt es daher nur Indoor – die Diskothek Studio 1 verwandelt sich am Samstagabend in einen Karibikstrand, um zumindest dann echtes Surffeeling aufkommen zu lassen. Sand, Beachbars und Palmen sollen für Flair bei der Surfer-Party sorgen und die Teilnehmer freundlich für den zweiten Tag stimmen, der dann wieder bei Herbstwetter auf der Havel stattfindet. Die Siegerehrung findet am Sonntag gegen 16 Uhr statt, Besucher können zumindest am ersten Tag kostenlos das Gelände betreten. Ob die wissen, wie man ein Segel aus dem Wasser aufrichtet? Eine Internetseite erklärt den Arbeitsgang Schritt für Schritt: Wie man die Füße ausrichtet, dass das Wasser erst ablaufen muss und wann man schneller ziehen darf. Dann kann es losgehen. Und auch Björn Dunkerbeck hat für alle Anfänger oder Nichtsurfer, die sich das Gefühl vom Adrenalinkick zwischen den Ozeanwellen nicht vorstellen können, noch einen wahrlich nicht zu empfehlenden Tipp: „Wer sich das schwer vorstellen kann, soll sich mal in ein Cabrio setzen, bei Tempo 200 aufstehen und sich am Fensterrahmen festhalten.“ WSV Werder/Havel im Internet www.wsv-werder.de

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