Landeshauptstadt: Gegen die Freileitung
Marquardter fordern Verlegung von Stromtrasse
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Marquardt - Großer Ärger in Marquardt: Anwohner in dem Potsdamer Ortsteil haben eine Unterschriftenaktion gestartet. Sie richtet sich gegen die geplante Sanierung der 110-Kilovolt-Stromleitung, die quer durch den Ort verläuft. Die Anwohner fordern nun, die Trasse an den Rand von Marquardt zu verlegen – parallel zur dortigen Bahntrasse.
Die Initiative wird von Ortsvorsteher Wolfgang Grittner von der Kommunalen Wählergemeinschaft Potsdam-Nord (KWG) unterstützt. „Mehrere hundert Unterschriften sind bereits gesammelt worden und sollen bald Oberbürgermeister Jann Jakobs übergeben werden“, sagte Grittner den PNN.
Diese Woche wurde das Thema bereits im Marquardter Ortsbeirat behandelt. Deutlich wurde laut Anwesenden dabei, dass Anwohner gesundheitliche Probleme wegen der Leitung fürchten, die schon seit Jahrzehnten quer durch den Ort verläuft. Verwiesen wurde auch auf die Neue Grundschule, die in der Nähe der Trasse liegt. Ebenso gibt es Ängste, dass die Leistung der Trasse erweitert werden könnte und so die Anwohner stärker mit elektromagnetischer Strahlung belastet werden, hieß es in der Sitzung außerdem.
Ein Sprecher der Eon Edis-Unternehmenskommunikation in Fürstenwalde bestätigte den PNN die geplanten Arbeiten an der 1936 errichteten Trasse von Wustermark nach Geltow. Dabei solle die Leitung auf 23 Kilometern rekonstruiert und ihre Masten „standortgleich“ ersetzt werden. „Ein befürchteter Umbau auf eine höhere Spannungsebene ist dabei weder geplant noch im Rahmen der bestehenden Rechte möglich“, so der Eon Edis-Sprecher. Zugleich halte das Unternehmen alle in Deutschland – konkret in der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung – gesetzlich geregelten Grenzwerte ein, betonte der Eon Edis-Sprecher weiter.
Am gestigen Freitag war die Stadtverwaltung zu dem Thema kurzfristig nicht mehr zu erreichen. Die Marquardter scheinen sich städtischer Unterstützung aber sicher. So steht auf den Unterschriftenlisten auch folgender Satz: „Wir unterstützen die Forderung des Oberbürgermeisters zur Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens für die Neuerrichtung der Freileitung.“ HK
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