Landeshauptstadt: Gegen die TPG-Auflösung vor Gericht Wilhelmy will Beschlüsse prüfen lassen
Der Vorsitzende des Vereins „300 Jahre Preußen“, Markus Wilhelmy, will die am ersten Septemberwochenende gefassten Beschlüsse zur Selbstauflösung der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) und zur Überführung von 5,075 Millionen Euro, die für die Garnisonkirche gesammelt wurden, in die Stiftung Preußisches Kulturerbe gerichtlich prüfen lassen. Dazu kündigte er gegenüber den PNN eine Beschwerde beim Amtsgericht in Iserlohn, dem Sitz der TPG, an.
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Der Vorsitzende des Vereins „300 Jahre Preußen“, Markus Wilhelmy, will die am ersten Septemberwochenende gefassten Beschlüsse zur Selbstauflösung der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) und zur Überführung von 5,075 Millionen Euro, die für die Garnisonkirche gesammelt wurden, in die Stiftung Preußisches Kulturerbe gerichtlich prüfen lassen. Dazu kündigte er gegenüber den PNN eine Beschwerde beim Amtsgericht in Iserlohn, dem Sitz der TPG, an. Wilhelmy war wie vier andere Mitglieder aus der Traditionsgemeinschaft ausgeschlossen worden. Zur Begründung diente das Verbot einer Doppelmitgliedschaft in der TPG und der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Hof- und Garnisonkirche (FWG). Die Jahresversammlung bestätigte den Ausschluss. Zu diesem Zeitpunkt war Wilhelmy aber bereits wieder aus der FWG ausgetreten, was nicht berücksichtigt worden sei. Gegen seine Stimme wäre jedoch die Dreiviertelmehrheit nicht erreicht worden, die laut Satzung für die Selbstauflösung erforderlich war. Markus Wilhelmy nannte die Argumente, mit denen die Beschlüsse herbeigeführt wurden, eine „Haarspalterei“. Der Vorschlag des TPG-Vorsitzenden Max Klaar, den Kirchturm als modernen Stahl-Beton-Gleitkern auszuführen, auf den dann eine dem ursprünglichen Aussehen entsprechende Fassade aufgebracht werden sollte, führe viel weiter vom Original der Garnisonkirche weg als die im Konzept der Evangelischen Kirche vorgesehenen Veränderungen, u.a. die Neugestaltung von zwei der 22 Trophäenkartuschen oder die Einführung eines zusätzlichen kirchlichen Friedensliedes für das Glockenspiel. „Das hätte man sicher auch noch nachverhandeln können“, meint er. Kernaussage des Konzepts sei, dass die wiederaufgebaute Kirche Kirche bleibt, so wie es auch oberstes Ziel der Traditionsgemeinschaft war. Das außerdem geplante Versöhnungszentrum solle in Nebenräumen Platz finden. Folgt das Gericht Wilhelmys Beschwerde, wäre die Selbstauflösung der TPG hinfällig. Dann müsste noch in diesem Jahr erneut eine Mitgliederversammlung einberufen werden. Bei seinem Schritt gehe es ihm ausschließlich darum, dem Wiederaufbau der Garnisonkirche voranzuhelfen, unterstrich der Chef des Preußenvereins. Nach wie vor erkenne er die Leistungen der Traditionsgemeinschaft an und hege auch gegen deren ehemaligen Vorsitzenden Max Klaar persönlich keinen Groll. Doch wenn der Vorstand glaube, das Vereinsziel nicht mehr erreichen zu können, hätte er fairerweise zurücktreten sollen, um den Weg für einen Neuanfang freizugeben. E.Hoh
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