Links und rechts der Langen Brücke: Gegen die Wand
Peer Straube über die Stadt und ihre Schulplanung
Stand:
Wie im Rathaus mit dem Thema Schulentwicklung umgegangen wird, macht einen schlicht fassungslos. Dabei geht es weniger um die 160 Millionen Euro, die in den kommenden Jahren nötig sind, um neue Schulen zu bauen und bestehende zu erweitern. Es ist viel mehr die Art und Weise, wie die Betroffenen davon erfahren – nämlich aus der Zeitung. Es ist nicht das erste Mal, dass einfache Kommunikationsregeln ignoriert werden.
Niemanden, der die Entwicklung der Stadt in den letzten Jahren verfolgt hat, kann wirklich überraschen, dass das Bevölkerungswachstum auch enorme Investitionen in die Bildungsinfrastruktur verlangt. Doch muss man diese Tatsache öffentlich kommunizieren, Elternvertretungen, Bürgerinitiativen, Lehrer und Schüler frühzeitig in die Planungen einbeziehen. Erst recht, wenn man vorhat, viele Kinder womöglich über Jahre hinweg in Containern zu unterrichten, weil geeignete Schulgebäude fehlen.
Seit einem Jahr (!) weiß man in der Rathausspitze, wie groß das Schulproblem wirklich ist und wie viel seine Lösung mindestens kostet. Damals schon hätte man das öffentlich machen und mit der Stadtpolitik darüber diskutieren müssen, woher das nötige Geld kommen soll. Zumal man damals mitten in den Beratungen zum Doppelhaushalt 2013/2014 steckte, in dem sich das Thema bereits hätte niederschlagen müssen. Doch auch die Stadtpolitik ist nicht schuldlos. Eben weil die Entwicklung vorhersehbar war, hätten sich die Fraktionen im Bildungsdezernat über die Zwischenstände bei der Schulentwicklungsplanung informieren müssen. Für eine Stadt, die sich gern ihres Wachstums rühmt, ist das unwürdig.
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