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ATLAS: Gegen die Wand

Dirk Becker über Barbara Kusters Schießbefehl

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Niemand wird Barbara Kuster ernsthaft unterstellen, dass sie Architekten nach dem Leben trachtet. Ihre Äußerung bei der Kundgebung der Schlossbefürworter am Montagabend, wenn beim Bau des Landtages zu viel moderne Architektur überwiege, „jeden Tag einen Architekten an die kahlen Wände und erschießen“ zu wollen, kann als Entgleisung verstanden werden. Da hat die Kabarettistin Kuster eine öffentliche Kundgebung mit der Bühne verwechselt. Das kann leicht passieren, wenn man plötzlich vor so viel Publikum spricht. Vielleicht wollte sie auch nur Reklame in eigener Sache machen. Bedenklich ist, dass Barbara Kuster auch einen Tag nach ihrem denkwürdigen Auftritt auf dem Alten Markt keinen Fehler erkennen will. Sie gibt sich sogar erstaunt über die empörten Reaktionen, will die Aufregung nicht verstehen. Schließlich stamme der Satz aus ihrem Kabarettprogramm. Und da liegt der Fehler, den Frau Kuster sich weigert zu erkennen. Auf der Kundgebung sprach sie als Initiatorin der Pro-Schloss-Initiative „Bürger für die Mitte“ und nicht als Kabarettistin auf einer Bühne. Da kann sie so viele Schießbefehle geben, wie sie will. Dass sie diesen Unterschied nicht begreifen will, ist nicht komisch sondern nur geschmacklos und, mit Verlaub, äußerst dumm!

Dirk Becker

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