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Landeshauptstadt: Gegen hohe Dispozinsen Rathauskooperation will, dass MBS Zinsen senkt

Die Potsdamer Rathauskooperation will gegen aus ihrer Sicht zu hohe Dispozinsen bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse vorgehen. Mit einem gemeinsamen Antrag für die nächste Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch in einer Woche wollen SPD, CDU/ANW, Grüne und Potsdamer Demokraten erreichen, dass sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und die vom Stadtparlament in die MBS-Gremien gewählten Vertreter für einen niedrigeren Zinssatz für Dispositionskredite einsetzen.

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Die Potsdamer Rathauskooperation will gegen aus ihrer Sicht zu hohe Dispozinsen bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse vorgehen. Mit einem gemeinsamen Antrag für die nächste Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch in einer Woche wollen SPD, CDU/ANW, Grüne und Potsdamer Demokraten erreichen, dass sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und die vom Stadtparlament in die MBS-Gremien gewählten Vertreter für einen niedrigeren Zinssatz für Dispositionskredite einsetzen. Solche Zinsen müssen Kunden zahlen, wenn sie ihr Konto überziehen.

Den Vorstoß begründet die Kooperation damit, dass die MBS mit einem Zinssatz von 11,26 Prozent für Dispositionskredite und einem Zinssatz von 15,76 Prozent für weitere Konto-Überziehungen im Vergleich deutscher Kreditinstitute „im absoluten Spitzenfeld“ liege. Auf der anderen Seite würden Guthaben auf den Girokonten gar nicht verzinst – und beim Festzinssparen bietet die MBS zur Zeit Zinssätze von lediglich bis zu ein Prozent bei einer Anlage von 10 Jahren. „Da von den Dispozinsen vor allem die weniger finanzkräftigen Potsdamer betroffen sind, ist diese Ungleichgewichtung verbesserungsbedürftig“, so die Kooperation in ihrem Antrag. Wegen der Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament gilt eine Zustimmung als sicher.

Für eine Änderung müsste sich in den Gremien der MBS – es geht um den Verwaltungsrat und die Verbandsversammlung – allerdings eine Mehrheit finden. Dort sitzen auch Vertreter aus Brandenburg (Havel), Potsdam-Mittelmark, Havelland, Oberhavel, Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald. Letzterer Landkreis hatte vor einigen Monaten eine ähnliche Initiative wie jetzt in Potsdam gestartet.

Die Sparkasse wies die Vorwürfe auf PNN-Anfrage zurück. „Die Höhe unser Dispozinsen liegt im Mittelfeld des Marktes“, sagte MBS-Sprecher Robert Heiduck. Dass Dispokredite generell teurer seien, liege an ihrem besonderen Wesen: „Höchste Flexibilität für Kunden, hoher Aufwand für die Bereitstellung und Überwachung aufseiten der Banken.“ Kunden würden dahingehend beraten, bei längerer oder dauerhafter Inanspruchnahme von Dispokrediten zu anderen, billigeren Kreditformen zu wechseln. Über die gesunkenen Anlagezinsen sagte Heiduck, dies liege am allgemeinen und geldpolitisch gewollten Zinsumfeld mit historisch niedrigen Zinsen für Immobilienfinanzierungen oder Privatkredite. HK

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