Landeshauptstadt: Gegen Potsdamer Einfalt Kulturfestival am Schlaatz von Neonazis gestört
Schlaatz - Kulturelle Vielfalt wollten die Veranstalter des 1. Open-Air-Kulturfestivals am Schlaatz am Sonnabend bieten.
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Schlaatz - Kulturelle Vielfalt wollten die Veranstalter des 1. Open-Air-Kulturfestivals am Schlaatz am Sonnabend bieten. Matthias, heute Student und am Stern aufgewachsen, verweist auf das Plakat an der Bühne unweit des Bürgerhauses. „Gegen Potsdamer Einfalt“ steht da in bunten Lettern geschrieben, wo HipHop niveauvoller Art die jungen Leute schnell in den Bann zieht. Ein paar Bedingungen stellten die Veranstalter von „Ghettogether“ aber: „Keine Gewalt, keine rassistischen, sexistischen und antisemitischen Sprüche. Wer sich nicht daran hält, hat bei uns nichts zu suchen.“ Das hatten 15 Neonazis aus Potsdam nicht begriffen. Die Polizei sprach Platzverweise aus und nahm fünf der Störer fest. Anzeige wurde erstattet. „Das zeigt die Dringlichkeit, endlich Zeichen zu setzen“, sagt Matthias und war enttäuscht: „Die Provokation wurde zu spät von der Polizei beendet.“ Die Studenten, die sich in den Kopf gesetzt haben, Jugendkultur in Potsdam mitzugestalten, wollen auf die Plattenbaugebiete aufmerksam machen. „Potsdam ist nicht nur für Promis da und soll nicht nur für Touristen fein gemacht werden“, sagt Matthias. Die meisten Leute wohnten in den Plattenbausiedlungen. Obwohl sie die Hilfe des Jugendamtes und der Aktion Mensch bei der Vorbereitung und Finanzierung des Festes hervorheben, sagen Matthias und seine Mitstreiter: „Vor uns lag so ein Berg an Bürokratie, dass wir fast aufgegeben hätten.“ Gut, dass sie es nicht getan haben: Das „Ghettogether“ in dem noch immer kulturarmen Wohngebiet Am Schlaatz kam bei den Jugendlichen unter 18 Jahren gut an. Breakdance, Skateboarding, erlaubtes Besprühen von Wänden, ein Siebdruckstand mit Anregungen für das individuelle T-Shirt wurden Anziehungspunkte des Festivals, das von zahlreichen Jugendprojekten der Stadt unterstützt wurde. be
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