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Landeshauptstadt: Gegen Show-Förderung

Die Linke will die Modemesse „Potsdam Now“ nicht mehr unterstützen. Das Rathaus hält dagegen

Stand:

Nach der zweiten Auflage der defizitären Modemesse „Potsdam Now“ spricht sich die Potsdamer Linke klar gegen eine weitere Förderung aus. Angesichts von 30 000 Euro indirekter Förderung aus dem städtischen Haushalt kritisierte Linke-Kreischef Sascha Krämer eine „eigenartige Prioritätensetzung“ in der Stadt: „Möchtegern-elitäre Veranstaltungen für eine Handvoll Menschen werden ohne mit der Wimper zu zucken aus der Stadtkasse gefördert. Bei kulturellen Veranstaltungen und Projekten, die viele Menschen erreichen, wird jedes Mal der Haushalt als Grund für eine Absage zitiert“, teilte Krämer am Montag mit.

Wie berichtet hatte der Veranstalter der Messe in der Schinkelhalle eine Fortsetzung ohne weitere öffentliche Fördermittel zuletzt ausgeschlossen. Neben der Stadt hatte sich auch das Landeswirtschaftsministerium mit 11 000 Euro beteiligt. Von der Stadt flossen 30 000 Euro an den Betreiber der in der Schiffbauergasse gelegenen Schinkelhalle, für die stets Veranstaltungen gesucht werden.

Krämer kritisierte, in diesem Fall werde von der Stadtverwaltung eine Veranstaltung gefördert, bei der eine Eintrittskarte rund 50 Euro kostet. „Hier wird wenig nachhaltig städtisches Geld verschleudert“, so der Kreischef. Zum Engagement des Landes äußerte er sich nicht.

Die Stadtverwaltung verteidigte die Förderung als „Anschubhilfe“, wie Stadtsprecher Stefan Schulz sagte. Man werde das mehrtägige Projekt nun gemeinsam mit dem Veranstalter auswerten. „Aus unserer Sicht passt die Modemesse aber hervorragend an die Schiffbauergasse. Für die Außendarstellung war das eine tolle Werbung“, so Schulz. Auch die ersten Reaktionen der regionalen Partner könne man als sehr positiv werten. „Die Resonanz war perfekt.“ In Richtung Krämer sagte Schulz: „Im Übrigen unterstützt oder fördert die Landeshauptstadt in vielfältiger Weise kulturelle Veranstaltungen und Projekte – kleine wie große.“

Dagegen verwies Krämer etwa auf die von der Stadt angeführten fehlenden Mittel für das Sozialprojekt Kultür, durch das einkommensschwache Potsdamer kostenlose Eintrittskarten für Kulturveranstaltungen erhalten sollen. Eine dauerhafte Förderung dieser Initiative hatte die Stadtverwaltung zuletzt unter Verweis auf Haushaltszwänge abgelehnt. HK

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