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AStA hält die Empfehlungen des Wissenschaftsrates nur bedingt für sinnvoll
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AStA hält die Empfehlungen des Wissenschaftsrates nur bedingt für sinnvoll Die Studierenden der Universität Potsdam halten die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Reform des Hochschulzugangs von Montag dieser Woche nur bedingt für sinnvoll. Einige der Vorschläge finden die volle Unterstützung des Studierendenausschuss AStA der Universität Potsdam, andere halten die Studierenden für widersprüchlich. Die Forderung des Wissenschaftsrates, eine professionalisiertere Studien- und Berufsberatung in der Schule einzuführen, begrüßt der AStA. Sie müsse nicht nur ausgeweitet, sondern auch obligatorischer Bestandteil der schulischen Ausbildung werden. „Der Wissenschaftsrat nimmt hier eine Forderung auf, die die Studierenden schon lange erhoben haben. Leider bisher ungehört“ so Peer Jürgens, Referent für Lehre und Campus des AStA zu den Vorschlägen. „Ausreichende Beratung vor dem Studium würden auch Eignungsprüfung, wie nach dem neuen Brandenburgisches Hochschulgesetz möglich, überflüssig machen“, ergänzt AStA-Vorsitzender Martin Bär. Für ebenso begrüßenswert hält der AStA den Vorschlag zur Ausgestaltung des ersten Studienjahres als fachwissenschaftliche Orientierungsphase. „Den Ausbau von Mentoring- und Tutoringprogrammen sowie vertiefende Fachberatungen halten wir für zwingend notwendig. Nur so kann sich jeder Studierende im ersten Semester zurecht finden“, meint Peer Jürgens. Dem widerspricht nach Ansicht der Potsdamer Studierendenvertretung jedoch der Vorschlag, Studienplätze verstärkt nach Auswahlverfahren zu vergeben. „Man kann nicht Studierende in einem Semester beraten, sie aber bereits vorher ausschließen wollen“, äußert Martin Bär empört. „Diese Auswahlverfahren könnten schnell zu Selektion auch nach sozialen Gesichtspunkten führen“, ergänzt Peer Jürgens. Ebenso lehnt der AStA die vorgeschlagenen Eignungfeststellungsverfahren ab. Damit werde den abgelehnten Studierenden die Fähigkeit abgesprochen, sich erst im Laufe eines Studiums zu entwickeln. Insgesamt, so die Vertreter des AStA, würden die Empfehlungen des Wissenschaftsrates durchaus bedenkenswerte Ideen enthalten. „Es muss jedoch immer darauf geachtet werden, dass keine zusätzlichen Hürden beim Zugang zum Studium geschaffen werden“, mahnt Peer Jürgens. Kix
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