Landeshauptstadt: Gegen ungleiche Bezahlung Erstmalig Aktionstag für mehr Lohngerechtigkeit

Zum ersten Mal in Deutschland haben verschiedene Frauenorganisationen zum Equal-Pay-Day, einem nationalen Aktionstag für mehr Lohngerechtigkeit, aufgerufen. Frauen vom Potsdamer Frauenrat werben daher heute zwischen 12 und 12.30 Uhr in der Brandenburger Straße für mehr Lohngerechtigkeit. Die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt, Sabina Scheuerer, unterstütze diese Aktion, teilte die Verwaltung gestern mit.

Wie weiter mitgeteilt wurde, hätten in Deutschland Frauen für gleiche Arbeit durchschnittlich 22 Prozent weniger in ihrer Geldbörse. Statistisch gesehen hätten sie vom 1. Januar 2007 bis zum heutigen Tag so viel verdient, wie Männer innerhalb des letzten Kalenderjahres, hieß es aus der Potsdamer Verwaltung. Dies würde über dem Durchschnitt in der EU liegen – laut der Europäischen Kommission liege der Unterschied europaweit bei 15 Prozent. Rote Tasche und rote Geldbörsen sind daher das Zeichen des Equal- Pay-Days. Sie symbolisieren die roten Zahlen der Ungleichheit zwischen Männer- und Frauen-Gehältern.

Die Ungleichheit resultiert aus Sicht der Potsdamer Gleichstellungsbeauftragten auch daraus, dass Frauen häufiger in niedriger bewerteten Berufs- und Tätigkeitspositionen als Männer beruflich aktiv sind. Sie würden öfter in Branchen arbeiten wie Gastronomie, Hotelgewerbe und Einzelhandel, in denen das Lohnniveau generell niedriger ist. Sie würden häufiger in Teilzeitjobs, in denen die Aufstiegsmöglichkeiten geringer sind, arbeiten. Und Frauen würden eher als Männer in Kleinunternehmen, in denen das Lohnniveau meistens niedriger liegt, arbeiten. Dies hat auch der WSI-Frauen-Daten-Report 2005, das Handbuch zur wirtschaftlichen und sozialen Situation von Frauen, ergeben. Die Initiative Equal-Pay-Day will daher eine Debatte über die Lohnunterschiede entfachen und die Lohnschere reduzieren. PNN