Landeshauptstadt: Geheimnisse für ein langes Leben Hertha Reinicke feiert ihren 100. Geburtstag
Vor 100 Jahren, am 30. Januar 1915, ist Hertha Reinicke in Töplitz geboren, mit ihren sechs Geschwistern wächst sie während des Ersten Weltkriegs auf.
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Vor 100 Jahren, am 30. Januar 1915, ist Hertha Reinicke in Töplitz geboren, mit ihren sechs Geschwistern wächst sie während des Ersten Weltkriegs auf. Bereits im Alter von 14 Jahren beginnt sie, als Dienstmädchen in der Landwirtschaft zu arbeiten, einen richtigen Beruf hat sie nie erlernt. Acht Jahre später, am 22. Mai 1937, heiratet sie Albert Reinicke. Die beiden arbeiten in Neu Fahrland in der Landwirtschaft. Als ihr Mann in den Krieg zieht, hat die junge Frau bereits sechs Kinder zur Welt gebracht. „Es war eine harte Zeit. Hertha musste alles ganz allein bewältigen“, erzählt ihre 68-jährige Tochter Erika Warnest. Im April 1946 kehrt Albert aus der Kriegsgefangenschaft zurück, das Ehepaar bekommt vier weitere Kinder. „Wir sind Herthas Lebenselixier“, sagt Warnest. Zwischen 58 und 78 Jahre alt sind die neun verbliebenen Geschwister nun. Herthas Ehemann Albert und einer ihrer Söhne leben heute nicht mehr. „Mein Mann ist genau zwei Tage nach unserer goldenen Hochzeit im Mai 1987 gestorben. Die wollte er unbedingt noch miterleben“, erzählt Hertha Reinicke.
Rund 90 Familienmitglieder und Gäste sind am gestrigen Freitag zusammengekommen, um in der Weinscheune im Krongut Bornstedt gemeinsam auf die Hundertjährige anzustoßen. Hertha Reinicke hat bereits mehrere Ururenkel. Ein selbstgefertigter Stammbaum neben dem Eingang der Scheune zeigt die Familie über fünf Generationen. „Dass sich die Kinder gut verstehen und alle gesund bleiben, das ist mein größter Wunsch“, sagt Hertha Reinicke. Heute lebt sie zusammen mit ihrer jüngsten Tochter in Bornstedt. Kein Alkohol, keine Zigaretten, eine gesunde Ernährung und viel Schlaf sind ihre Geheimnisse für ein langes Leben. „Hertha ist fit im Kopf. Sie liest jeden Tag Zeitung und nimmt Anteil an den gegenwärtigen Unruhen auf der Welt“, erzählt ihre Tochter Erika. Für ihren Sohn Wolfgang Reinicke hat die Hundertjährige in der Großfamilie einen ganz besonderen Wert. „Hertha hält die ganze Familie zusammen, sie ist der zentrale Anlaufpunkt, der Fels in der Brandung, oder wie ein Leuchtturm, an dem sich alle orientieren“, sagt der 65-Jährige. mvs
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