zum Hauptinhalt

ATLAS: Gekleckert

Politik der kleinen Schritte umschreibt der Baudenkmalpfleger die Budgetbeschränkung, mit der er die nötigsten Reparaturarbeiten am Brandenburger Tor ausführen muss: 40000 Euro für die Beseitigung von knapp zwei Dutzend bautechnischer Fehler. Nach der Generalsanierung des Bauwerks war es 15 Jahre ohne Wartung den Erschütterungen des vorbeifahrenden Straßenverkehrs, Autoabgasen und Umweltschmutz ausgesetzt.

Stand:

Politik der kleinen Schritte umschreibt der Baudenkmalpfleger die Budgetbeschränkung, mit der er die nötigsten Reparaturarbeiten am Brandenburger Tor ausführen muss: 40000 Euro für die Beseitigung von knapp zwei Dutzend bautechnischer Fehler. Nach der Generalsanierung des Bauwerks war es 15 Jahre ohne Wartung den Erschütterungen des vorbeifahrenden Straßenverkehrs, Autoabgasen und Umweltschmutz ausgesetzt. Es bildeten sich Risse im Mauerwerk, der Putz bröckelte, das Gelb war von rußiger Patina überzogen. Das alles sei mit dem wenigen Geld zu machen. Statt neuer Schutzbleche auf Attika und Mauerkrone werden die undichten Nähte wieder geschweißt, an Stelle eines neuen Anstrichs wird das stadtbildprägende Bauwerk abgewaschen. Hier wird gekleckert, nicht geklotzt. Eine Bescheidenheit, die der Stadt gut zu Gesicht steht. Viel zu oft hat sich Potsdam in der Vergangenheit in großen Schritten versucht und ist dabei schon mächtig auf die Nase gefallen. Es gilt, sich zu bremsen. Das Brandenburger Tor könnte somit zum Symbol eines intelligenten Sparkurses werden. In kleinen Schritten jedenfalls kommt man auch zum Ziel.

Nicola Klusemann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })