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Land gibt Lottomittel für Freiland-Festival: Geld für Gundis Lieder

Potsdam - Er war das Sprachrohr der ostdeutschen, postdiktatorischen Gesellschaft, der „singende Baggerfahrer aus der Lausitz“ – und bei der Stasi. Das Jugendkulturzentrum Freiland widmet dem 1998 im Alter von nur 43 Jahren gestorbenen Liedermacher Gerhard Gundermann ein eigenes Festival.

Potsdam - Er war das Sprachrohr der ostdeutschen, postdiktatorischen Gesellschaft, der „singende Baggerfahrer aus der Lausitz“ – und bei der Stasi. Das Jugendkulturzentrum Freiland widmet dem 1998 im Alter von nur 43 Jahren gestorbenen Liedermacher Gerhard Gundermann ein eigenes Festival. Finanziert werden kann es nun über Lottomittel des Brandenburger Finanzministeriums: Am Dienstag hat Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski einen Scheck über rund 13 000 Euro an die Betreibergesellschaft des Jugendzentrums freiLand in Potsdam, die Cultus UG, überreicht. „Wir haben uns für die Förderung des Festivals entschieden, weil dieses ein Zeichen setzen will für soziale Gerechtigkeit und Humanität“, so Trochowski. Gundermann sei stets kritisch und unbequem geblieben, für viele war er daher die Stimme der Menschen im Lausitzer Braunkohlerevier.“ Dass er bei der Stasi gewesen war, hatte Gundermann bei vielen Weggefährten unglaubwürdig gemacht – auch wenn er, nach eigenen Aussagen, vielleicht sogar aus Idealismus gehandelt hatte: den Planschwindel, sagte er später der „Jungen Welt“ habe er aufdecken wollen, „melden, wenn die Chefs im Betrieb klauen“. Wie auch immer – 1984 schmiss ihn die Stasi wegen „prinzipieller Eigenwilligkeit“ dann auch gleich wieder raus. Das Festival findet am 13. September im freiLand unter dem Motto „Eine Welt des Miteinanders nicht nur für einen Tag“ statt. Auftreten werden 16 verschiedene Bands. 

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