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Landeshauptstadt: Geld für „Offline“ sicher

470 000 Euro für Jugendclub sollen in Haushalt 2009 eingestellt werden / Linke berieten ohne Jakobs

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Innenstadt – Die Finanzierung für den Umbau des Jugendclubs „Offline“ im Kirchsteigfeld ist gesichert. Das erklärte Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) gestern Abend bei der Fraktionssitzung der Linken im Stadthaus. Die 470 000 Euro, die bisher fehlten, sollen ab 2009 in den städtischen Investitionshaushalt eingestellt werden, sagte Müller. Der „Offline“-Posten werde „zusätzlich aufgenommen“ und gehe „nicht zu Lasten anderer Bauvorhaben“, betonte die Sozialbeigeordnete. Diese Lösung hätten Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Stadtkämmerer Burkhard Exner (SPD) am Nachmittag gemeinsam beschlossen. Ein Antrag auf Erweiterung der Landes-Fördermittel aus dem Fonds „Soziale Stadt“ werde trotzdem parallel gestellt.

Als Termin für den Beginn der Bauarbeiten gab Müller den Herbst 2008 an. Der Kommunale Immobilien Service (KIS) habe gestern den Auftrag bekommen, die Planungen konkret umzusetzen. Die Sozialbeigeordnete rechnet dennoch mit vier Monaten Wartezeit, ehe die Baugenehmigung für das insgesamt 1,2 Millionen teure zweistufige Bauprojekt vorliegen wird und die Ausschreibung beginnen kann. Der erste Bauabschnitt werde voraussichtlich im Herbst 2009 abgeschlossen, die endgültige Fertigstellung geschehe „frühestens im Herbst 2009“ und „spätestens Mitte 2010“, erklärte Müller.

Mit dem späten Termin wollte sich Hans-Jürgen Scharfenberg, Stadtfraktionsvorsitzender der Linken, allerdings nicht zufrieden geben. Vier Monate für eine Baugenehmigung, „das scheint mir doch etwas lang zu sein“, erklärte er: „Ich sehe das so, dass hier noch ein paar Puffer drin sind.“ Die Hindernisse für eine pünktliche Fertigstellung des neuen Jugendclubs im Jahr 2008 seien mit der nun gesicherten Finanzierung schließlich beseitigt, argumentierte der Fraktionschef weiter: Es liege in der Verantwortung der Fraktion, „dass wir jetzt drängen“.

Die Verzögerung sei unter anderem zustande gekommen, weil man den Bau auf Wunsch des Trägers SC Potsdam in zwei Bauphasen geteilt habe, erklärte dagegen die Sozialbeigeordnete. Rechtliche Vorschriften hätten außerdem eine Umplanung nötig gemacht – so werde nun ein größerer Mehrzweckraum entstehen. „Im Ganzen sind wir ein gutes Stück vorangekommen“, resümierte Müller.

Die Sozialbeigeordnete war in Vertretung des Oberbürgermeisters auf der Fraktionssitzung erschienen. Jakobs war vorher von Scharfenberg zu der Sitzung „eingeladen“ worden – nur zwei Tage, bevor er vor den Stadtverordneten über den Stand bei „Offline“ berichten sollte (PNN berichteten). Durch eine Pressemitteilung hatte Die Linke zusätzlich Druck auf den Oberbürgermeister ausgeübt. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Mike Schubert unterstützte Jakobs gestern bei seiner Entscheidung, die Fraktionssitzung der Linken nicht zu besuchen: „Das war keine Einladung, sondern eine öffentliche Vorladung“, teilte Schubert mit. Dieses Recht habe jedoch kein Fraktionsvorsitzender. Scharfenberg wolle „nur einen neuen Streit mit Jakobs provozieren“.

Ein neues Domizil für den Jugendclub wünsche sich auch die SPD „schnellstmöglich“, so Schubert weiter. Er kündigte an, dass seine Fraktion in der morgigen Stadtverordnetenversammlung ihren Antrag für einen Jugendclub für Drewitz in einen Antrag zur Verbesserung der Wegebeziehungen zwischen dem „Offline“ und dem Wohngebiet Drewitz ändern werde. „,Offline“ kann Anlaufpunkt für Jugendliche aus Drewitz und dem Kirchsteigfeld sein,“ so der SPD-Fraktionsvorsitzende weiter. JaHa

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