Landeshauptstadt: Geld für Trambrücke
Land fördert Verkehrsverlegung in Potsdams Mitte
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Innenstadt - Nach dem das Land eine Förderung des Niemeyer-Bades ablehnte, hat es nun eine Zusage für seine Landeshauptstadt parat: Es wird den Bau der neuen Trambrücke neben der Langen Brücke finanziell fördern. Am Freitag übergibt Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) den Fördermittelbescheid für den Bau und die Umverlegung der Straßenbahntrasse an der Kreuzung Breite Straße/Friedrich-Ebert- Straße sowie den Neubau des ersten Brückenzuges über die Alte und die Neue Fahrt. Quelle hierfür ist der Terminkalender der Potsdamer Verwaltung, der anlässlich der Übergabe des Fördermittelbescheides durch Dellmann eine „gemeinsame Fahrt mit historischer Straßenbahn“ ab 10 Uhr von der Wilhelmgalerie am Platz der Einheit aus vorsieht. Eine offizielle Stellungnahme war gestern von der Stadtverwaltung nicht zu erhalten. Ministeriumssprecher Lothar Wiegand bestätigte gegenüber den PNN den positiven Fördermittelbescheid, verwies aber für weitere Information auf die Straßenbahnfahrt des Ministers am Freitag.
Früheren Angaben zufolge sind 10,5 Millionen Euro für den Neubau einer Brücke über Alte und Neue Fahrt in Seitenlage zur Langen Brücke veranschlagt. Das Bauwerk soll den Tramverkehr und Teile des Busverkehrs sowie den Fuß- und Radverkehr aufnehmen. Beantragt wurde eine Kostenübernahme durch das Land in Höhe von bis zu 75 Prozent. Weitere 22,2 Millionen Euro soll die Baufeldfreimachung für den neuen Landtag kosten. Dazu gehört die Verlegung der Verbindung Breite Straße-Lange Brücke an die neu entstandene Betonwand am Hotel Mercure. Die Friedrich-Ebert-Straße wird auf eine Anliegerstraße reduziert und über die Schlossstraße an die Breite Straße angebunden.
Erich Jesse, Geschäftsführer des Sanierungsträgers Potsdam, kündigte gestern gegenüber den PNN eine Unterbindung des Verkehrs auf der Verbindung Friedrich-Ebert-Straße – Lange Brücke für März/April kommenden Jahres an. Erst dann würden auch die derzeitigen archäologischen Untersuchungen des Stadtschloss-Areals auf die Kreuzung ausgedehnt. Den Baubeginn für die Trambrücke terminierte Jesse mit dem „letzten Quartal dieses Jahres“. Vor dem eigentlichen Brückenbau müsse eine Regenwasserreinigungsanlage und ein Einlaufbauwerk errichtet werden.
Die Fraktion Die Andere hatte für den Fall einer Förderung der Trambrücke durch das Land Strafanzeige gegen Mitarbeiter des Sanierungsträgers, der Landeshauptstadt und des Bauministeriums angekündigt – wegen Fördermittelbetruges. Die Kosten-Nutzen-Rechnung für die Trambrücke war durch den Mathematiker Wolfram Meyerhöfer (Die Andere) als unseriös kritisiert worden. gb
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