Landeshauptstadt: Geld für Turm von St. Peter und Paul 1500 der 17 000 Turmsteine müssen ausgetauscht werden / Von Kuick-Frenz übergibt Fördervertrag
Innenstadt - Besucher der katholischen Kirche St. Peter und Paul auf dem Bassinplatz müssen auch künftig nicht fürchten, dass ihnen die Kirchturmspitze auf den Kopf fällt – und Probst Paul Klaus-Günter Müller muss nicht einmal einen Kredit aufnehmen, um dies zu verhindern: Gestern übergab Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) einen Fördervertrag über 135 000 Euro aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz, zu dem Bund und Land zu je 40 Prozent und die Stadt Potsdam zu 20 Prozent beitragen.
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Innenstadt - Besucher der katholischen Kirche St. Peter und Paul auf dem Bassinplatz müssen auch künftig nicht fürchten, dass ihnen die Kirchturmspitze auf den Kopf fällt – und Probst Paul Klaus-Günter Müller muss nicht einmal einen Kredit aufnehmen, um dies zu verhindern: Gestern übergab Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) einen Fördervertrag über 135 000 Euro aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz, zu dem Bund und Land zu je 40 Prozent und die Stadt Potsdam zu 20 Prozent beitragen. Zusammen mit den Eigenmitteln der Kirche kommen Sanierungsarbeiten in einem Gesamtumfang von 427 000 Euro dem Kirchenturm zugute. Es ist bereits der vierte Förderbescheid für die Sanierung der Innenstadt-Kirche.
Wie die Stadt mitteilt, dient das Geld der „Herstellung der Standsicherheit des Turmhelms“. Das Mauerwerk des oberen Turmteiles muss zudem entsalzen und trockengelegt werden. Wie der baubegleitende Architekt Eberhard Lange gestern auf dem Baugerüst an der Spitze des 65 Meter hohen Turmes erläuterte, müssen 1500 der 17 000 Formsteine, die die Spitze des Turmes bilden und ihm seine eindrucksvolle äußere Gestalt geben, ausgetauscht werden. Vor dem Anbringen des Gerüstes war Lange durch Schätzungen mittels Fernglas von lediglich 200 auszutauschenden Steinen ausgegangen.
Schon der erste und zweite Bauabschnitt war mit 123 000 Euro und der dritte Bauabschnitt mit 125 000 Euro öffentlich gefördert worden. Damit wurden unter anderem der Hausschwamm im Dachboden der Seitenschiffe beseitigt und die Dacheindeckung erneuert. Wie Lange erklärte, ist das Kirchendach nun mit vorpatiniertem Zinkblech gedeckt, das farblich der vormaligen Schieferabdeckung entspricht. Das originale Schieferdach hatte sich bei der geringen Dachneigung als nicht wasserdicht erwiesen. „Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat St. Peter und Paul nun ein dichtes Dach“, freut sich Probst Müller. Bereits 2005 erhielt die hölzerne Dachkonstruktion eine farbig verglaste Öffnung, wie sie bis 1929 existierte. In einem späteren fünften Bauabschnitt sollen im Kirchenraum die Farbfassungen an den sanierten Decken wieder hergestellt werden.
Der Turm von St. Peter und Paul ist dem Kampanile von San Zeno in Verona nachgebildet. Der Bau erfolgte 1867 bis 1870 nach Plänen von August Stüler und Wilhelm Salzenburg. Die Architektur ist vom eklektizistischen Baustil geprägt. Neben den italienischen Bezügen beim Turm besitzt der Grundriss die Form eines griechischen Kreuzes. Als Vorbild diente die Hauptkirche des byzantinischen Reiches, die Hagia Sophia („heilige Weisheit“) in Istanbul. Mit ihren 770 Sitzplätzen diente die Kirche St. Peter und Paul als Pfarrkirche sowie als katholische Garnisonkirche. 1992 wurde sie zur Probsteikirche erhoben. Guido Berg
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